Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkung auf die Düngemittelpreise
Düngemittel Preissteigerung – Der Einsatz von Düngemitteln ist innerhalb der Landwirtschaft ein Erfordernis, um die benötigten Erträge zu sichern. Der Bezug ausreichender Mengen an Düngemitteln hat sich in den vergangenen Monaten zunehmend zu einer Herausforderung entwickelt. Bereits seit dem letzten Sommer haben die Preise weltweit angezogen. Diese Entwicklung hat sich seit Beginn des Konflikts in der Ukraine nochmals verschärft.
Zwei Faktoren haben Einfluss auf die Preisentwicklung genommen. Primär ist die Branche zur Herstellung der Düngemittel auch auf Erdgas angewiesen. Dessen Erhalt ist in diesen Zeiten zum einen kosten intensiv und zum anderen nicht mehr so sicher gewährleisten als noch zum Ende des letzten Jahres. Sekundär wird die Belieferung über die Route des Schwarzen Meeres durch die Kampfhandlungen unmöglich gemacht. Weitere Strecken und Zeiträume, bis die Waren von Bord gehen können, erschweren die gesicherte Versorgung mit Düngemitteln.
Niedrige Ernten bekommen auch die Verbraucher zu spüren
In der aktuellen Entwicklung führen zwei sehr gegensätzliche Szenarien zum gleichen Ergebnis. Sind keine ausreichenden Mengen an Düngemitteln vorhanden, sinken die Ernteerträge und die Preise steigen. Bezahlen die Landwirte die astronomisch hohen Kosten für die Düngemittel, werden diese Mehrkosten auf den Verbraucher umgelenkt und die Preise steigen ebenfalls. Schon in den nächsten Monaten ist daher mit einem Preisanstieg für frische Waren ebenso wie zahlreiche Fertig- und Tiefkühlkost zu rechnen.
Die brasilianische Agrarwirtschaft gerät bereits unter Druck
In Brasilien ist derzeit Sommer und die Auswirkungen der hohen Düngemittelpreise somit unmittelbar spürbar. Brasilianische Landwirte beklagen sich über mangelnde Ernten von Soja, Kaffee und weiteren wichtigen Exportgütern.
Der aufgrund der größeren Hitze oft kargere Boden benötigt den Dünger, um den Pflanzen ausreichend Nährstoffe bis zur Ernte zu bieten.
In dieses bestehende Dilemma der Landwirte mischt sich die Sorge von einem russischen Exportstopp für Düngemittel. Die russische Regierung hatte angekündigt, diesen Schritt den Herstellern der Ausgangsstoffe für Düngemittel nahezulegen, um ein sichtbares Zeichen gegen die bestehenden Sanktionen zu setzen. In diesem Zusammenhang würde auch der Handlungsspielraum der weltweiten Landwirtschaft weiter zusammenschrumpfen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.