Preise steigen – Warum auch bei Edelgasen?
Während Industrie, Gewerbe und Privathaushalte wegen des rar gewordenen Heizöls zittern, wird nun auch Helium knapp.
Seit der Ukrainekrise fürchten sich Unternehmen und Privatbürger vor Inflation, explodierenden Heizkosten und ausverkauftem Sonnenblumenöl.
Nun steigen auch die Preise für Helium.
Preise steigen durch die Inflation
Helium ist ein Edelgas und aufgrund seiner geringen Reaktivität ein beliebter Stoff in der Industrie.
Das Gas wird für verschiedene Zweige der Industrie und der Medizin gebraucht. Helium wird beispielsweise für lebenswichtige MRT-Untersuchungen oder für die Herstellung von Computerchips gebraucht. Auch für die Herstellung von Quantencomputer ist das Edelgas essentiell. Mit dem flüssigen Gas werden die Temperaturen der Quantencomputer auf nahezu Null Kelvin runtergekühlt.
Nun wird Helium knapp. Der Grund ist, dass Helium kaum in Erdgaslagerstätten auf Reserve liegt. Wenn Helium gewonnen wird, wird es in einem fossilen Energieträger gefördert und anschließend von ihm getrennt.
Neben USA und Qatar ist Russland einer der größten Lieferanten.
Für den Mangel an Helium-Gas sind mehrere Faktoren entscheidend.
Zu einem spielt die Ukrainekrise hinein, da Russland als Lieferant zum großen Teil ausfällt. Obwohl es keine Sanktionen gegen Heliumlieferungen gibt, ist die Rolle Russlands bei der Heliumversorgung unklar.
Dazu kam es im Januar zu einer Explosion in der russischen Helium-Anlage Amur, wodurch diese Anlage aktuell kein Helium liefert. Zum anderen musste eine große Anlage in den USA und eine in Qatar wegen eines Lecks und Wartungsarbeiten abgeschaltet werden.
Das Cliffside Crude Helium Enrichment Plant in Texas war eine der wichtigsten Produzenten.
Prognose – Bleibt Helium knapp?
Wie in vielen Bereichen bleibt auch hier die Frage, ob das Gas in Zukunft ein Mangelstoff bleiben wird. Die Rolle Russlands bei der Heliumversorgung ist fraglich. Auch wenn die Sanktionen die Heliumlieferungen bisher auslassen, werden Industrie und Forschung lieber auf den Handel mit Russland verzichten.
Russland hingegen wird weniger befürchten müssen, denn mit China hat Russland bisher einen wichtigen und zuverlässigen Handelspartner an seiner Seite.
Die Heliumversorgung wird in der Industrie jedenfalls nicht so einfach zu ersetzen sein.
Dennoch wird sich der Markt laut optimistischer Prognose erst einmal wieder entspannen, wenn die Werke in Qatar und den USA wieder laufen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
