Unternehmensbesteuerung in Deutschland – Super-Baustelle mit Renovierungsbedarf
Die Besteuerung von Unternehmen muss endlich renoviert werden
Unternehmensbesteuerung Deutschland – Es gibt zwei Verwaltungsbereiche, die seit Jahrzehnten zigtausenden von Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst das Dasein bescheren:
das ist die Finanzverwaltung und die gesetzliche Rentenversicherung.
Ebenfalls seit Jahrzehnten gibt es hier Renovierungsbedarf von Grund auf. Alle Parteien wissen das und keiner tut was.
Bleiben wir bei der Finanzverwaltung und hier bei der Unternehmensbesteuerung. Die Rentenversicherung behandeln wir in einem extra Video.
Bei den Steuern für Kapitalgesellschaften, zum Beispiel einer GmbH, liegt Deutschland im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe.
In Europa steht nur Portugal mit 30 Prozent Körperschaftsteuer vor Deutschland mit durchschnittlich 29,84 Prozent.
Eine große Gruppe, darunter die baltischen Staaten Estland und Lettland, liegt bei Werten von 19 bis 22 Prozent.
Irland und Zypern bieten abgeschlagen jeweils 12,5 Prozent und Bulgarien mit zehn, sowie Ungarn mit neun Prozent bilden die Schlusslichter.
Und wie sieht es mit sonstigen Steuern für Unternehmen aus?
Auch hier ist Deutschland ganz vorne mit dabei.
Durch Ausschüttungen, Kapitalertragssteuer, Teileinkünfteverfahren und Gewerbesteuer kommen hierzulande noch einmal durchschnittlich 18,5 Prozent dazu.
Das ergibt eine Belastung für die GmbH von 48,34 Prozent.
Unternehmensbesteuerung Deutschland – Und die anderen Staaten?
Estland und Lettland begnügen sich einfach mit ihren 20% und wollen Unternehmen nicht noch zusätzlich belasten.
Bei Schlusslicht Bulgarien sind es nochmal 4,5 Prozent, die dazukommen können.
Mit insgesamt 14,5 Prozent ist das also gerade mal ein Drittel der Steuern, mit denen Kapitalgesellschaften in Deutschland belastet werden.
Könnte man da vielleicht etwas ändern, um Abwanderung von Unternehmen zu vermeiden?
Ja, könnte man! Allerdings warum sollte man? Da verkompliziert man lieber das System noch mehr, sodass keiner mehr durchblickt und füttert so seine Bediensteten.
Denn wo kämen wir denn hin, wenn wir das Steuersystem so einfach machen würden, dass man weniger Leute braucht. Die dann vielleicht in anderen Bereichen, wo man viel dringender jede Hand benötigt, eingesetzt werden könnten.
Ja, da müsste man endlich einmal anfangen damit, denn das geht ja nicht von jetzt auf gleich. Aber in einem Land, wo die Kommunikation mit und zwischen Behörden noch per Fax geschieht, steht Innovation nicht ganz oben auf der Liste.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.