Finnische Regierung verweigert russischen Bürgern die Einreise
Finnland schließt Grenze für russische Einreisende – Schon kurz nach dem Bekanntwerden der Teilmobilmachung russischer Männer zur Verstärkung der Truppen an der Front, waren nicht nur die Suchanfragen nach Auslandsflügen in Russland sprunghaft angestiegen.
Zahlreiche Russen haben die Einberufung in den Krieg gegen die Ukraine nicht abgewartet und haben sich stattdessen zur Flucht entschlossen.
Die Grenze zu Finnland war bis dato die einzige Grenze, die für russische Staatsbürger noch legal in die EU führte.
Das steigende Aufkommen an Personen, die über die Grenze nach Finnland eingereist sind, hat die Regierung des Landes zum Umdenken animiert.
Ab Freitag dürfen auch Russen, die ein gültiges Touristen-Visum vorweisen können, nicht mehr nach Finnland einreisen.
Als Begründung für das Umdecken wurde auch die Sabotage auf Nord Stream 1 und 2 genannt, für welche noch immer Russland als wahrscheinlichster Verursacher gilt.
Der drohende Militärdienst wird von Finnland nicht als Asylgrund gewertet
Die finnische Regierung hat sich auch mit der Frage beschäftigt, ob es infrage kommt russischen Bürger, die vor dem Einsatz als Soldat fliehen, auf Basis des vorhandenen Asylrechts aufzunehmen.
Die Innenministerin sieht in der Teilmobilmachung an sich noch keinen ausreichenden Grund, um dadurch das Asylrecht anzuwenden.
Zuvor müssten Beweise erbracht werden, dass das russische Militär die zivilen Soldaten zu Kriegsverbrechen zwingen würde oder eine Bestrafung für die Verweigerung der Einberufung droht.
Diese Beweise zu erbringen, gestaltet sich in Russland jedoch schwierig. Menschenrechtsverletzungen werden in dem Land häufig vertuscht oder kommen erst Monate oder Jahre später ans Tageslicht.
Flüchtende Russen sich nicht nur mit dem Auto unterwegs – Finnland schließt Grenze für russische Einreisende
Das letzte Jahrzehnt hat unter Beweis gestellt, dass Flüchtlinge, die aus Angst um ihr eigenes Leben handeln, sich nicht von geschlossenen Grenzen abhalten lassen. Zusätzlich zu Flugzeugen und Pkw scheinen tausende von Russen auch per Fuß auf der Flucht zu sein.
Schätzungen zufolge sollen sich mehr als 200.000 russische Männer von ihren Wohnorten entfernt haben, um für die Einberufung an die Front nicht antreffbar zu sein.
Die finnische Regierung könnte deshalb dennoch vor einem nicht zu unterschätzenden Problem stehen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.