Kaufland muss sich für Literatur im Onlineshop rechtfertigen
Kaufland gerät unter Druck – Neben den bekannten Supermärkten betreibt die Marke Kaufland auch einen Onlineshop.
Übernommen wurde dieser von der Supermarktkette Real, die nach Jahren der schlechten Bilanzen inzwischen verkauft wurde.
In den vergangenen Tagen wurden in dem Sortiment des Onlineshops Produkte entdeckt, die Kaufland zu Stellungnahmen rechtfertigten.
Die letzte Stellungnahme dieser Art musste aufgrund von Büchern und Magazinen erfolgen, die über den Kaufland-Onlineshop zu Verkauf angeboten wurden.
Deren Inhalte sollen rechtsradikales Gedankengut verbreiten und es somit Menschen, welche diese Gesinnung vertreten, erleichtern, Literatur zu diesem Thema zu finden.
Wurde über den Onlineshop „Mein Kampf“ zum Kauf angeboten?
Das von Adolf Hitler veröffentlichte Buch „Mein Kampf“ gilt heute in Deutschland als Inbegriff einer rechten Hetzschrift und wird aus diesem Grund oft nur in Auszügen veröffentlicht.
In der Regel geschieht dies in einem historischen Kontext, um die Worte in die damalige Stimmung einzuordnen.
Über den Onlineshop von Kaufland soll das gesamte Buch zum Kauf erhältlich gewesen sein.
Kaufland wird in diesem Punkt ebenso wie den Verkauf rechter Magazine dafür kritisiert, aus der Verbreitung dieser Literatur Profit zu schlagen.
Zusätzlich wird kritisiert, dass das Unternehmen nicht ausreichend Zeit damit zubringt, das Sortiment zu überprüfen.
Diese Sorgfalt würde aus Sicht der empörten Kunden des Onlineshops verhindern, dass die dortigen Besucher mit diesen Angeboten konfrontiert werden würden.
Kaufland argumentiert mit dem Marktplatzprinzip – Kaufland gerät unter Druck
Das Unternehmen Kaufland möchte mit seinem Onlineshop anderen Anbietern wie Amazon Konkurrenz machen. Dieses Vorhaben kann aus Sicht von Kaufland nur gelingen, wenn anderen Firmen Zugriff gewährt wird. Darauf baut das Marktplatzprinzip auf.
Mithilfe dieses Prinzips dürfen auch andere Unternehmen Produkte einstellen und über den Onlineshop verkaufen. Kaufland argumentiert somit nicht selbst für die rechtsextremen Inhalte die Verantwortung zu tragen.
Die nicht abklingende Kritik zeigt, dass diese Antwort die Lage eher noch weiter verschärft als entspannt hat.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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