Deutlicher Rückgang der Reallöhne im Jahr 2022
Inflationsrate übertrifft Lohnerhöhung – Der Anstieg der Lebenshaltungskosten im letzten Jahr hat dazu geführt, dass die Deutschen eine deutliche Reduzierung ihrer Reallöhne hinnehmen mussten.
Die Lohnsteigerungen haben 2022 die Inflation nicht wettgemacht.
Im Jahr 2020 sind die Reallöhne in Deutschland, laut dem Statistischen Bundesamt, stärker zurückgegangen als in jedem Jahr seit 2008, aufgrund einer höheren Inflationsrate als in der Geschichte der Bundesrepublik.
Im Jahr 2022 stiegen die Verbraucherpreise um ein Rekordhoch von 7,9 Prozent.
Dem standen jedoch Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen von Arbeitnehmern, die nur um 3,4 Prozent zunahmen, gegenüber. Dies hatte zur Folge, dass die reale Kaufkraft der Löhne der Bevölkerung um 4,1 Prozent sank.
Dieser Rückgang der Kaufkraft war nicht das erste Mal, dass es in Folge der Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges zu einem Minus der realen Löhne der Bundesbürger kam.
2023 geringerer Kaufkraftverlust erwartet
Im Jahr 2023 wird ein geringerer Kaufkraftverlust für die Bundesbürger erwartet.
Wirtschaftsinstitute prognostizieren eine Verringerung der Inflation, laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) auf 5,4 Prozent im selben Jahr, und einen Abfall auf 2,2 Prozent im Jahr 2024.
Im Vergleich dazu erwarten der Bundeswirtschaftsminister ein Anwachsen der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer in Höhe von 5,2 Prozent im laufenden Jahr.
Viele Branchen haben teils erhebliche Erhöhungen der Löhne vereinbart.
So erhalten die knapp 3,9 Millionen Angestellten der Metall- und Elektroindustrie 8,5 Prozent mehr Geld in zwei Raten, sowie eine netto Einmalzahlung von 3000 Euro.
Senioren in finanzieller Notlage – Inflationsrate übertrifft Lohnerhöhung
In den vergangenen Jahren mussten Rentner eine Verringerung ihres „realen“ Einkommens und somit ihrer Kaufkraft erleben. Im letzten Jahr erhöhten die gesetzlichen Renten in den alten Bundesländern um 5,4 und in den neuen Bundesländern um 6,1 Prozent.
Rentenexperten gehen davon aus, dass die Renten im Jahr 2023 im Westen um 3,5 und im Osten um 4,2 Prozent angehoben werden. Nach Abzug der Inflation wird es auch dieses Jahr wahrscheinlich weniger Kaufkraft geben.
Ein fünftel aller Rentner über 65 Jahren leidet unter Armut – das geht aus einer Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag und der Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervor.
Als arm angesehen wird, wer weniger als 13.628 Euro im Jahr, also 1.135 Euro im Monat, verdient.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.