Experiment für das bedingungslose Grundeinkommen läuft
Seit einigen Jahren ist es immer wieder im Gespräch. Das bedingungslose Grundeinkommen bedeutet,
dass jeder Bürger (und natürlich jede Bürgerin) ein festes monatliches Einkommen erhält, welches ohne Bedingungen ausgezahlt wird. Ob man Einkommen hat oder nicht, spielt keine Rolle.
Das bedingungslose Grundeinkommen sehen die Befürworter als Möglichkeit, die sozialen Sicherungssysteme neu zu gestalten und in diesem Zug Armut abzubauen.
Die Gegner sehen vor allem die Finanzierbarkeit nicht geklärt bzw. halten sie nicht für möglich.
Das bedingungslose Grundeinkommen als Projekt in Deutschland
Zurzeit läuft in ganz Deutschland ein Pilotprojekt für das bedingungslose Grundeinkommen. Daran sind mehrere wissenschaftliche Einrichtungen beteiligt, unter anderem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e. V. mit Sitz in Berlin (DIW).
Dabei erhalten 122 Menschen 3 Jahre lang monatlich 1200 Euro, ohne dafür eine Leistung zu erbringen. Sie müssen in dieser Zeit 7 Fragebögen ausgefüllt zurückgeben. In einer Vergleichsgruppe füllen 1380 Menschen ohne bedingungsloses Grundeinkommen ebenfalls diese 7 Fragebögen aus. Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung.
Das DIW berichtet von 2 repräsentativen Umfragen. 2019 befürwortete ca. 50 % der Bevölkerung das Projekt. In der Mitte des Jahres 2022 war das bei der Mehrheit der Deutschen der Fall.
Die Zustimmung stieg, je höher die Summe angesetzt wurde. 1200 Euro monatlich stimmten die meisten zu. Eine Finanzierung wurde mehrheitlich akzeptiert, wenn sie aus der Besteuerung von Einkommen und Vermögen stammen würde, während eine Erhöhung der Mehrwertsteuer abgelehnt wurde.
Eine Berechnung des DIW geht davon aus, dass der Staat fürs neue Grundeinkommen mehr als 11 Milliarden Euro aufwenden müsste, um diese monatlichen Auszahlungen zu leisten. Kinder hätten den Anspruch auf 600 Euro im Monat.
Das bedingungslose Grundeinkommen als Projekt in Finnland
In einer Abwägung steht der Reduktion von Armut und Lohnungleichheit gegenüber, dass Beschäftigungsverhältnisse und Investitionen gefährdet sein könnten. In Finnland gab es in den Jahren 2017 und 2018 ein Experiment.
Das bedingungslose Grundeinkommen in Höhe von 560 Euro monatlich wurde an 2000 Erwerbslose zwischen 25 und 58 Jahren ausgezahlt.
In der Vergleichsgruppe waren Bezieher von Arbeitslosengeld. Diese zeigten nach dem Projekt deutlich mehr gesundheitliche Probleme, darunter Depressionen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.