Teil-Legalisierung von Cannabis tritt zum 1. April in Kraft
Deutschland führt Teil-Legalisierung von Cannabis ein – In einem historischen Schritt hat das Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis den Bundesrat passiert und wird somit, wie geplant, zum 1. April in Kraft treten.
Ein Versuch einiger Bundesländer, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zur Nachverhandlung zu bringen, fand keine Mehrheit, was den Weg für die Umsetzung des neuen Gesetzes ebnet.
Die Ampelkoalition sieht das Gesetz als wichtigen Wendepunkt in der deutschen Drogenpolitik. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hebt die Bedeutung des Gesetzes hervor, insbesondere angesichts des gestiegenen Cannabiskonsums und der erhöhten Zahl der Drogentoten.
Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis erlaubt
Die neuen Regelungen erlauben Erwachsenen ab 18 Jahren den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis und die Aufbewahrung von bis zu 50 Gramm zu Hause.
Zudem wird der Eigenanbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen legalisiert.
Ab Juli sollen Cannabis-Clubs eingeführt werden, die den Anbau und begrenzten Erwerb von Cannabis ermöglichen.
Der öffentliche Konsum von Cannabis wird unter Einschränkungen erlaubt sein, jedoch nicht in der Nähe von Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sportstätten und in Fußgängerzonen vor 20 Uhr.
Für Minderjährige bleibt der Konsum von Cannabis verboten.
Bundesländer für Umsetzung und Kontrolle zuständig – Deutschland führt Teil-Legalisierung von Cannabis ein
Das Gesetz stellt die Bundesländer vor neue Herausforderungen, da sie für die Umsetzung und Kontrolle der neuen Regeln zuständig sind.
Dies umfasst auch die Handhabung der Amnestie bei Cannabis-Vergehen.
Cannabis Hintergrund – Deutschland führt Teil-Legalisierung von Cannabis ein
Cannabis, oft auch Marihuana oder Hanf genannt, ist eine Pflanzengattung, die zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit zählt. Der Gebrauch der Pflanze ist vielseitig: Sie kann als Rauschmittel, Medizin oder Quelle für Textilfasern und Öle genutzt werden. Vor allem die psychoaktiven Eigenschaften von THC (Tetrahydrocannabinol), dem Hauptwirkstoff in Cannabis, haben dazu geführt, dass die Pflanze in vielen Kulturen geschätzt und gleichzeitig kontrovers diskutiert wird.
Seit Jahrtausenden verwendet, erlebt Cannabis heute eine Renaissance als Medizin. Es wird zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und Krämpfen eingesetzt sowie zur Begleitanwendung bei Krebs, Multipler Sklerose und Glaukom. Die Wirkstoffe THC und CBD (Cannabidiol) stehen im Fokus der pharmakologischen Forschung, wobei CBD nicht psychoaktiv wirkt und für seine entzündungshemmenden und angstlösenden Effekte bekannt ist.
Rechtlich ist Cannabis global unterschiedlich eingestuft. Während es in einigen Staaten als Medizin legalisiert wurde, bleibt es in anderen unter strengen Drogenkontrollgesetzen. Die Diskussion um die Legalisierung für den Freizeitgebrauch ist ein kontinuierlicher politischer und gesellschaftlicher Diskurs. In Ländern wie Kanada, Uruguay und in mehreren US-Bundesstaaten ist der Gebrauch bereits legalisiert.
Ungeachtet des rechtlichen Status birgt der Konsum von Cannabis Risiken. Neben potenzieller Abhängigkeit können bei regelmäßigem Gebrauch Gedächtnisstörungen, Konzentrationsprobleme und bei jungen Menschen Entwicklungsstörungen auftreten. Die Debatte um Cannabis umfasst somit sowohl gesundheitliche, rechtliche als auch ethische Aspekte, deren Bewertung weiterhin in der Entwicklung ist.
Deutschland führt Teil-Legalisierung von Cannabis ein – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.