Ehemalige Vorstände von Wirecard müssen Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen – Ehemalige Vorstände müssen 140 Millionen Euro an Schadenersatz zahlen
Wirecard Schadenersatz – Drei ehemalige Vorstände des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard sind vom Landgericht München zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 140 Millionen Euro verurteilt worden.
Das Gericht befand, dass die Vorstände bei der Vergabe von Krediten fahrlässig gehandelt und damit ihre Sorgfaltspflicht verletzt hätten.
Der Insolvenzverwalter von Wirecard hatte die Klage eingereicht, um sicherzustellen, dass die Gläubiger des Unternehmens zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten.
Das Urteil sieht nun vor, dass die ehemaligen Führungskräfte den Schaden, der durch die unzureichende Prüfung der Kredite entstand, begleichen müssen.
Fahrlässigkeit bei finanzieller Prüfung
Das Gericht stellte fest, dass die Vorstände vor der Vergabe der Kredite und der Zeichnung von Schuldverschreibungen nicht ausreichend die finanzielle Lage des Unternehmens geprüft hatten.
Diese Fahrlässigkeit habe maßgeblich zur Insolvenz von Wirecard beigetragen und den finanziellen Schaden der Gläubiger vergrößert.
Stellvertretender Aufsichtsratschef von Haftung freigesprochen – Wirecard Schadenersatz
Im Gegensatz zu den drei verurteilten Vorständen wurde der stellvertretende Aufsichtsratschef von der Haftung freigesprochen.
Das Gericht sah keine ausreichenden Beweise dafür, dass er in den fraglichen Entscheidungen eine maßgebliche Rolle gespielt habe.
Das Urteil könnte einen ersten Schritt darstellen, um den Gläubigern von Wirecard einen Teil ihrer Verluste zurückzuerstatten.
Es bleibt jedoch unklar, ob und in welchem Umfang die verurteilten Vorstände in der Lage sein werden, den geforderten Schadenersatz zu leisten.
Wirecard AG Hintergrund – Wirecard Schadenersatz
Wirecard AG, ein ehemals führendes deutsches Fintech-Unternehmen mit Sitz in Aschheim bei München, wurde 1999 gegründet und bot Dienstleistungen im Bereich elektronischer Zahlungsverkehr und Risikomanagement an.
Das Unternehmen war im DAX gelistet und galt als Erfolgsgeschichte im deutschen Technologie-Sektor, bis 2020 ein massiver Finanzskandal aufgedeckt wurde.
Im Juni 2020 musste Wirecard zugeben, dass 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz fehlten.
Dies führte zur Insolvenz und zum Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Markus Braun. Die Ermittlungen enthüllten ein komplexes Geflecht aus Täuschung und Bilanzfälschungen.
Der Skandal erschütterte das Vertrauen in die deutsche Finanzaufsicht und führte zu weitreichenden Reformen.
Wirecard ist heute ein Symbol für wirtschaftliches Fehlverhalten und ein Mahnmal für die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und Regulierung in der Finanzindustrie.
Wirecard Schadenersatz – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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