Internationale Reaktionen auf den Machtwechsel in Syrien
Überprüfung von Asylverfahren in Europa
Asylverfahren von Syrern – Nach dem abrupten Ende des Assad-Regimes in Syrien zieht eine Vielzahl europäischer Länder Konsequenzen in ihrer Asylpolitik für syrische Geflüchtete.
Dieser politische Wandel hat eine Welle von Überlegungen und Neujustierungen ausgelöst, die die Asylentscheidungen betreffen.
Viele Länder in Europa setzen derzeit die Bearbeitung der Asylanträge von Syrerinnen und Syrern aus, um die aktuelle Lage zu bewerten und mögliche Rückführungen vorzubereiten.
Österreich geht einen Schritt weiter
In Österreich geht man bezüglich der syrischen Geflüchteten noch weiter als die meisten anderen europäischen Staaten.
Das Innenministerium hat angekündigt, nicht nur alle Asylverfahren vorübergehend zu stoppen, sondern auch den Aufenthaltsstatus jener zu prüfen, die bisher nur befristeten Schutz genießen.
Innenminister Gerhard Karner hat betont, dass ein Programm zur „geordneten Rückführung und Abschiebung“ nach Syrien vorbereitet werde.
Bis auf Weiteres ist auch der Familiennachzug ausgesetzt.
In Österreich leben etwa 100.000 Syrer, was eine der größten syrischen Communities in Europa darstellt.
Schweden bewertet die Situation – Asylverfahren von Syrern
Auch Schweden zeigt sich besorgt über die instabile Lage in Syrien.
Schweden hat entschieden, alle Abschiebungen erst einmal auszusetzen und die politische Entwicklung abzuwarten.
Manche schwedische Politiker fordern bereits die syrischen Geflüchteten auf, in ihr Heimatland zurückzukehren.
Schweden hatte in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland die meisten syrischen Flüchtlinge in der EU aufgenommen.
Maßnahmen in Dänemark und Norwegen – Asylverfahren von Syrern
Auch Dänemark und Norwegen haben auf den Umsturz in Syrien reagiert.
Dänemarks Asylbehörde hat angekündigt, die Bearbeitung von 69 Fällen syrischer Asylanträge aufgrund der unsicheren Lage vorerst nicht weiterzuführen.
Dänemark war eines der ersten EU-Länder, das begann, Aufenthaltsgenehmigungen von Syrern zu überprüfen, bereits Mitte 2020 unter Verweis auf die veränderte Situation in Damaskus. Jedoch erfolgten trotz der Überprüfung keine Abschiebungen.
Norwegen hat ebenfalls beschlossen, alle Asylanträge aus Syrien bis auf Weiteres auf Eis zu legen.
Die norwegische Asylbehörde sprach hierbei von den „jüngsten großen Ereignissen und Veränderungen“ als Hauptgrund für diese Maßnahme.
Seit Jahresbeginn wurden in Norwegen 1.933 Asylanträge von Syrern registriert.
Die Umwälzungen in Syrien haben die Asylpolitik in Europa deutlich beeinflusst. Während die meisten Länder die Bearbeitung der Asylverfahren vorerst aussetzen, bereiten einige wie Österreich konkrete Schritte zur Rückführung vor.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Syrien weiterentwickelt und welche langfristigen Konsequenzen dies für syrische Flüchtlinge in Europa haben wird.
Asylverfahren von Syrern – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.