Brand des Reichstags 1933
Reichstagsbrand 1933 – In der Nacht vom 27. Februar auf den 28. Februar 1933 brennt das Reichstagsgebäude in Berlin.
Dieses dramatische Ereignis sollte weitreichende Konsequenzen für die deutsche Geschichte haben.
Verhaftung und Geständnis von Marinus van der Lubbe
Kurz nach dem Ausbruch des Feuers wird der niederländische Arbeiter Marinus van der Lubbe gefasst.
In einer schnellen Wendung der Ereignisse gesteht er, die Brandstiftung begangen zu haben.
Nazi-Propaganda: Der „Kommunistische Aufstand“
Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Hermann Göring nutzen den Reichstagsbrand propagandistisch aus.
Sie bezeichnen die Brandstiftung als Teil eines größeren „kommunistischen Aufstands“ und rechtfertigen damit scharfe Maßnahmen gegen politische Gegner.
Verurteilung und Hinrichtung
Van der Lubbe wird in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt.
Am 10. Januar 1934 wird er in Leipzig hingerichtet.
Der Prozess und die Verurteilung gelten heute als stark politisch motiviert und sind Teil des nationalsozialistischen Unrechtsregimes.
Nachkriegsjahre: Neuaufrollung des Verfahrens

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Verfahren um den Reichstagsbrand neu aufgerollt.
Auf Grundlage des NS-Unrechtsurteile-Aufhebungsgesetzes, das die Aufhebung von Urteilen aus der NS-Zeit erlaubt, wenn diese auf nationalsozialistischem Unrecht basieren, wird der Fall erneut geprüft.
Rückwirkende Freisprechung 2008
Anfang 2008 kommt es schließlich zu einer bedeutenden Entscheidung: Marinus van der Lubbe wird rückwirkend freigesprochen.
Dieser Akt der späten Gerechtigkeit korrigiert eines der vielen Unrechtsurteile des NS-Regimes.
Politische Folgen des Reichstagsbrand 1933
Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 hatte weitreichende und drastische politische Folgen für die Weimarer Republik und die aufstrebende Macht der Nationalsozialisten.
Hier sind die wichtigsten politischen Konsequenzen dieses Ereignisses:
Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat
Unmittelbar nach dem Brand nutzte Adolf Hitler die Gelegenheit, um Präsident Paul von Hindenburg zu drängen, die sogenannte Reichstagsbrandverordnung (eigentlich:
Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat) zu erlassen.
Diese Notverordnung setzte wesentliche Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft, einschließlich:
- Der Versammlungsfreiheit
- Der Pressefreiheit
- Der Post- und Telefongeheimnisse
Die Verordnung gab der Regierung weitreichende Vollmachten zur Verhaftung und Inhaftierung von politischen Gegnern ohne richterlichen Beschluss.
Zerschlagung der politischen Opposition – Reichstagsbrand 1933
Mit der Reichstagsbrandverordnung im Rücken führten die Nationalsozialisten eine Welle von Verhaftungen und Einschüchterungen gegen Kommunisten, Sozialdemokraten und andere politische Gegner durch.
Tausende wurden inhaftiert oder in improvisierte Konzentrationslager gesteckt. Dies trug dazu bei, die politische Opposition und die Restbestände der Demokratie in Deutschland zu zerschlagen.
Reichstagswahl und Ermächtigungsgesetz
Am 5. März 1933 fanden die Reichstagswahlen statt, in denen die NSDAP trotz Terror und Propaganda nicht die absolute Mehrheit erreichte.
Dennoch gelang es Hitler, die politische Macht weiter zu konsolidieren. Am 23. März 1933 verabschiedete der Reichstag das Ermächtigungsgesetz, das Hitler und seiner Regierung diktatorische Vollmachten einräumte.
Mit diesem Gesetz konnte die Regierung ohne Zustimmung des Parlaments gesetzgeberisch tätig werden, was die Gewaltenteilung de facto außer Kraft setzte.
Etablierung der NS-Diktatur – Reichstagsbrand 1933
Die politischen Entwicklungen, die durch den Reichstagsbrand ausgelöst und beschleunigt wurden, führten letztendlich zur vollständigen Etablierung der nationalsozialistischen Diktatur.
Durch die Kombination von Propaganda, Terror und gesetzgeberischen Maßnahmen konnten die Nationalsozialisten sämtliche Institutionen und Machtzentren Deutschlands kontrollieren und ihre totalitäre Herrschaft festigen.
Der Reichstagsbrand war ein Schlüsselmoment in der deutschen Geschichte, der den Übergang von der Weimarer Republik zur Diktatur des Dritten Reiches einleitete.
Die Nationalsozialisten nutzten das Ereignis, um ihre politische Macht zu festigen, die Opposition zu zerschlagen und den Weg für eine totalitäre Herrschaft zu ebnen.
Reichstagsbrand 1933 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.