Bosch plant Milliarden-Einsparungen – Arbeitsplätze unter Druck
Krise der Autobranche – Die Krise in der deutschen Automobilindustrie zieht weitere Kreise.
Nun kündigt auch der weltweit größte Autozulieferer Bosch massive Sparmaßnahmen an.
Das Unternehmen will seine jährlichen Kosten um 2,5 Milliarden Euro senken – mit weitreichenden Folgen für die Beschäftigten.
Milliarden-Einsparungen als Antwort auf Branchenkrise
Die schwächelnde Nachfrage, die schleppende Umstellung auf Elektromobilität und die globalen Probleme in der Fahrzeugproduktion setzen nicht nur den Herstellern, sondern auch den Zulieferern zu.
Bosch sieht sich deshalb gezwungen, seine Strukturen deutlich zu verschlanken.
Das Ziel: Schon in den kommenden Jahren soll die Kostenlücke deutlich schrumpfen, bis spätestens 2030 soll sie vollständig geschlossen sein.
Personal im Zentrum der Sparmaßnahmen
Ein wesentlicher Hebel beim geplanten Sparkurs ist das Personal.
Auch wenn Bosch betriebsbedingte Kündigungen in der deutschen Zuliefersparte bis Ende 2027 ausgeschlossen hat, ist klar, dass sich ein Stellenabbau nicht vermeiden lässt.
Zahlreiche Arbeitsplätze könnten durch natürliche Fluktuation, Nicht-Nachbesetzung oder Verlagerungen wegfallen. Insider gehen von mehreren Tausend betroffenen Stellen aus.
Betriebsrat fordert Klarheit
Die Arbeitnehmervertretung zeigt Verständnis für die schwierige Lage, kritisiert jedoch die Kommunikationsstrategie des Managements.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Zuliefersparte betont, dass bereits erhebliche Einsparungen erfolgt seien und die Belegschaft konkrete Pläne erwarte.
Eine schrittweise „Salamitaktik“ verunsichere die Beschäftigten und belaste das Vertrauen. Stattdessen müsse die Unternehmensführung offen darlegen, wie die Zukunft der Sparte in Deutschland gesichert werden solle.
Stellenabbau hat Tradition – Krise der Autobranche
Bosch baut bereits seit Jahren Stellen ab. Besonders stark betroffen ist die Zuliefersparte.
Ende 2023 startete das Unternehmen mehrere Programme, die weltweit zu einem Abbau von über 14.000 Jobs führten.
In Deutschland trifft es vor allem Standorte wie Reutlingen, wo bis 2029 rund 1.100 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Die aktuelle Ankündigung zeigt, dass der Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist.
Einsparungen auch bei Energie, Material und Prozessen
Neben Personalmaßnahmen will Bosch auch an anderer Stelle sparen. Material- und Energiekosten sollen reduziert, Prozesse effizienter gestaltet und die Produktivität insgesamt gesteigert werden.
Unternehmenskreise betonen, dass die gesamte Branche einen „Marathonlauf“ in der Transformation durchläuft – mit ungewissem Ausgang.
Hoffnung auf leichtes Wachstum – Krise der Autobranche
Trotz der schwierigen Lage gibt es bei Bosch auch vorsichtige Zuversicht. Auf der Mobilitätsmesse IAA kündigte das Unternehmen ein leichtes Umsatzwachstum an.
Für die Zuliefersparte wird 2025 ein Plus von knapp zwei Prozent erwartet – und das trotz stagnierender Fahrzeugproduktion weltweit.
Bosch profitiert von seiner breiten Aufstellung:
Neben klassischen Komponenten wie Antrieben, Brems- und Lenksystemen liefert das Unternehmen auch Hochleistungsrechner, Sensoren und Software für die Fahrzeuge von morgen.
Sparen im Schatten der Transformation – Krise der Autobranche
Bosch steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen die deutsche Automobilindustrie derzeit kämpft. Der Sparkurs soll das Unternehmen für die Zukunft wappnen, bedroht aber zugleich Tausende Arbeitsplätze.
Ob es gelingt, die Balance zwischen Kostensenkung, Innovation und sozialer Verantwortung zu halten, wird entscheidend für die Position von Bosch in der globalen Automobilwelt sein.
Krise der Autobranche – Wir bleiben für Sie am Ball. BerlinMorgen.
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