IWF erwartet Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent
Deutsche Wirtschaft – Laut dem neuesten Wachstumsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) steht die deutsche Wirtschaft vor einer unerwarteten Herausforderung.
Deutschland ist das einzige der 22 untersuchten Länder, in dem für 2023 eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwartet wird.
Der IWF prognostiziert einen Rückgang der deutschen Wirtschaft um 0,3 Prozent im Jahr 2023.
Und auch für 2024 ist die Aussicht nicht viel rosiger:
Es wird lediglich ein leichtes Wachstum von 1,3 Prozent erwartet.
Dies bedeutet eine Verlangsamung des ohnehin schon träge wachsenden Wirtschaftsmotors.
Die pessimistische Prognose des IWF kommt überraschend, denn seit Anfang des Jahres befindet sich Deutschland offiziell in einer Rezession.
Viele Ökonomen hatten nach dieser schweren Phase einen Aufschwung erwartet – ein Hoffnungsschimmer, der nun möglicherweise verpufft.
Auftragsmangel in der deutschen Industrie
Ein Hauptgrund für die düstere Prognose liegt laut IWF in der deutschen Industrie.
Diese leidet unter anhaltenden Auftragsproblemen.
Bereits im Mai ging die Zahl der Aufträge zum dritten Monat in Folge zurück.
Das Statistische Bundesamt berichtete, dass die Zahl der Aufträge im verarbeitenden Gewerbe im Mai im Vergleich zum Vormonat sogar um 0,5 Prozent gesunken ist.
Auch die Erwartung einer Belebung der Produktion durch verbesserte Lieferkettenbedingungen scheint sich nicht zu erfüllen.
Die staatliche KfW-Bank stellte fest, dass die Industrie, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Eine weitere Herausforderung für die deutsche Wirtschaft sind die hohen Energiekosten, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie erheblich einschränken.
Selbst nach dem Rückgang der Energiepreise bleiben diese im Vergleich zu anderen Ländern hoch.
Weltwirtschaft sinkt auf 3 Prozent Wachstum – Deutsche Wirtschaft
Trotz der negativen Aussichten für Deutschland sieht der IWF global betrachtet auch positive Aspekte.
Die Weltwirtschaft soll sich von 3,5 Prozent im Jahr 2022 auf nur 3 Prozent in 2023 und 2024 verlangsamen.
Es gibt jedoch auch Schattenseiten: Der IWF prognostiziert für 93 Prozent der Weltwirtschaften einen Rückgang des Wachstums.
Im europäischen Kontext erwartet der IWF für die Euro-Zone in diesem Jahr ein Wachstum von 0,9 Prozent – Deutschland fällt hier leider aus dem Rahmen.
Deutsche Wirtschaft – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.