Deutsche Industrie kämpft weiterhin mit einer schwachen Entwicklung
Deutsche Produktion sinkt weiter – Die deutsche Industrie kämpft weiterhin mit einer schwachen Entwicklung. Zum vierten Mal in Folge ist die Gesamtproduktion im Vergleich zum Vormonat gesunken. Ist der Tiefpunkt nun erreicht?
Im August haben deutsche Unternehmen ihre Produktion den vierten Monat in Folge reduziert. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,2 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt heute bekanntgab.
Analysten hatten im Durchschnitt einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet, nachdem es bereits im Juli einen Rückgang von 0,6 Prozent gegeben hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Herstellung im August deutlich um 2,0 Prozent. Auch für den Zeitraum Juni bis August weist die Produktion mit einem Minus von 1,9 Prozent klar nach unten.
Das Bundeswirtschaftsministerium deutet jedoch aufgrund zuletzt gestiegener Aufträge darauf hin, dass die Industrieproduktion möglicherweise ihren Tiefpunkt erreicht hat und gegen Ende des Jahres wieder Fahrt aufnimmt.
Kräftiger Zuwachs in der Autoindustrie – Deutsche Produktion sinkt weiter
Die Entwicklung war in verschiedenen Branchen unterschiedlich. Im Baugewerbe gab es überdurchschnittliche Produktionsrückgänge sowie bei der Energieerzeugung und dem wichtigen Maschinenbau.
Die steigenden Zinskosten belasteten beispielsweise das Baugewerbe schwer.
In der Autoindustrie hingegen wuchs die Produktion im August wieder kräftig um 7,6 Prozent an – nach starkem Rückgang in den Monaten Juni und Juli.
Auch in den Bereichen Möbel und Textilien nahm die Produktion zu.
Für die Industrie insgesamt hat sich zuletzt das Neugeschäft deutlich belebt:
Von Juni bis August stiegen die Industrieaufträge im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten um 4,9 Prozent an.
Dennoch lässt sich daraus noch keine bevorstehende Trendwende bei der Industrieproduktion ableiten.
Dafür spricht jedoch, dass Unternehmen Umfragen zufolge nun damit begonnen haben, während der Corona-Pandemie liegen gebliebene Aufträge abzuarbeiten. Die konjunkturelle Lage bleibt bis auf weiteres schwierig.
Herbstprognose wird am Mittwoch vorgestellt – Deutsche Produktion sinkt weiter
Die deutsche Industrie leidet seit einiger Zeit unter einer Vielzahl von Problemen. Dazu gehören vor allem eine schwächelnde Weltwirtschaft, die besonders für die stark exportorientierte deutsche Industrie belastend ist, sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise. Die industrielle Produktion lahmt und stellt derzeit das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft dar.
Angesichts von Inflation, einer schwächelnden Weltwirtschaft und den Produktionsaussichten rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr mit einer leichten Rezession in Deutschland. Insidern zufolge wird erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinkt – so berichten „Handelsblatt“ sowie dpa und Reuters.
Danach geht die Bundesregierung davon aus, dass sich die Konjunktur in den kommenden Jahren wieder etwas erholt. Für 2024 wird ein leichtes BIP-Wachstum von 1,3 Prozent erwartet, während für 2025 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent gerechnet wird.
Deutsche Produktion sinkt weiter – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.