U-Ausschuss zum Atomausstieg: Minister und Kanzler im Fokus
Atomausstieg U-Ausschuss – Die drängende Frage, ob die Bundesregierung den Atomausstieg ergebnisoffen geprüft hat, beschäftigt derzeit einen Untersuchungsausschuss im Bundestag.
Als zentrale Zeugen sind unter anderem Umweltministerin Steffi Lemke, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Kanzler Olaf Scholz geladen, um Licht in die Entscheidungsfindung zu bringen.
Hintergrund des Atomausstiegs
Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft wurde ursprünglich von der damaligen Regierung unter CDU-Kanzlerin Angela Merkel nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima beschlossen.
Doch die Diskussionen hörten nicht auf. Insbesondere aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgend ausgelösten Energiekrise, rückte die Kernkraft erneut ins Zentrum der politischen Debatte.
Interessanterweise endete diese Debatte nicht in einer Einigung, sodass Bundeskanzler Scholz ein Machtwort sprach.
Die verbleibenden drei Atomkraftwerke durften zwar zunächst weiterhin am Netz bleiben, wurden aber letztlich doch abgeschaltet.
Vorwürfe der Union: Ideologische Entscheidungen der Grünen – Atomausstieg U-Ausschuss
Trotz der endgültigen Abschaltung der Atomkraftwerke sorgen die Entscheidungen der Ampel-Regierung weiterhin für Kontroversen. Insbesondere haben die Unionsparteien schwere Vorwürfe gegen die grünen Minister Lemke und Habeck erhoben.
Gemäß einem Bericht des Magazins Cicero sollen im Frühjahr 2022 in den Ministerien interne Bedenken zum Atomausstieg unterdrückt worden sein.
CSU-Abgeordneter Andreas Lenz brachte es auf den Punkt: „Es geht um den begründeten Verdacht, dass die versprochene ergebnisoffene Prüfung eines Weiterbetriebs nie erfolgte.“
Daher sollen die Prüfungen zur Laufzeitverlängerung und mögliche Unterdrückung kritischer Stimmen genauer untersucht werden.
Große Erwartungen und eingeschränkte Möglichkeiten
Ursprünglich hatte die Union einen umfassenden Untersuchungsausschuss ins Leben gerufen, um die Vorwürfe gründlich zu prüfen.
Mit beeindruckenden 7.500 Dokumenten und der Planung, über 500 Zeugen zu laden, startete das Vorhaben.

Doch die Pläne mussten aufgrund des vorgezogenen Neuwahldatums und dem damit einhergehenden Ampel-Aus gestrafft werden.
Statt der geplanten 500 Zeugen kommen nun lediglich 40 in den Zeugenstand.
Prominente Zeugen im Ausschuss – Atomausstieg U-Ausschuss
In dieser verkürzten Zeitspanne stehen diese Woche die prominentesten Zeugen auf der Liste: Umweltministerin Lemke, Ex-Finanzminister Christian Lindner und Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt sind für Mittwoch geplant.
Am darauffolgenden Donnerstag sollen Wirtschaftsminister Habeck und Bundeskanzler Scholz ihre Aussagen machen.
Gelassenheit auf Seiten der Regierung
Die Bundesregierung steht dem Untersuchungsausschuss offenbar gelassen gegenüber. Im Wirtschaftsministerium und auch bei den Regierungsparteien SPD und Grünen betont man, dass die Überprüfung stets ergebnisoffen gewesen sei.
SPD-Abgeordneter Jakob Blankenburg erklärte: „Im Ausschuss wurde klar, dass die letztendlich von Olaf Scholz getroffene Abwägungsentscheidung, einen Streckbetrieb anzuordnen, bis heute richtig ist.“
Zudem weisen die Grünen die Vorwürfe einer ideologisch gefärbten Entscheidung vehement zurück.
Union bleibt skeptisch – Atomausstieg U-Ausschuss
Aufseiten der Union bleibt man hingegen skeptisch. CDU und CSU sehen die Anzeichen für eine ideologisch motivierte Entscheidung als bestätigt an und werden in den kommenden Tagen intensiv versuchen, diese Anzeichen noch weiter zu untersuchen.
In den kommenden Tagen liegt der Fokus darauf, ob die zentralen Fragen zur Prüfpraxis des Atomausstiegs innerhalb der Regierung beantwortet werden und ob kritische Stimmen tatsächlich unterdrückt wurden.
Atomausstieg U-Ausschuss – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.