Die Branche im Umbruch: Eine Bestandsaufnahme der deutschen Gastronomie
Die große Herausforderung der Gastronomie
Lage in der Gastronomie – Die deutsche Gastronomie steht 2024 vor enormen Herausforderungen.
Insgesamt 250.000 Unternehmen mit mehr als 6 Millionen Beschäftigten erbringen jährlich einen Beitrag von knapp 500 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Doch diese beeindruckende wirtschaftliche Leistung kann die derzeitige Krise kaum verbergen.
Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichnet das Gastgewerbe einen inflationsbereinigten Umsatzrückgang von 15 Prozent gegenüber 2019 – dem letzten Jahr vor der Coronapandemie.
Explodierende Kosten und ihre Folgen – Lage in der Gastronomie
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Arbeitskosten sind um 34 Prozent gestiegen, Energiekosten um knapp 30 Prozent und die Kosten für Nahrungsmittel um rund 25 Prozent.
Diese massiven Mehrkosten zwingen viele Gastronomen dazu, die Preise für ihre Gerichte um durchschnittlich 23 Prozent zu erhöhen.
Die Folge: Weniger Verbraucher können sich den Restaurantbesuch leisten, und die Gästezahl in den Restaurants geht merklich zurück.
Ein weiteres Problem stellt die Rückkehr zur 19-prozentigen Mehrwertsteuer dar, die die ohnehin belastete Branche zusätzlich unter Druck setzt.
Insolvenzen auf dem Vormarsch
Vor allem in Nordrhein-Westfalen (NRW) spitzt sich die Situation zu.

Der Informationsdienstleister Crif prognostiziert für NRW allein 1190 Insolvenzen in der Gastronomie dieses Jahr, ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Crif zufolge waren im Spätsommer 2024 ganze 11,7 Prozent der Gastronomiebetriebe in NRW insolvenzgefährdet. Das bedeutet, jedem siebten Unternehmen droht das Aus.
7 Prozent Mehrwertsteuer: Eine mögliche Lösung?
Ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Branche könnte die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen auf 7 Prozent sein.
Dies fordern viele Gastronomen, und die CDU/CSU hat diese Maßnahme bereits in ihr Wahlprogramm aufgenommen.
Dort heißt es: „Gastro-Steuer runter. Wir reduzieren die Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent.“
Stimmen aus der Politik – Lage in der Gastronomie
Anja Karliczek, tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation: „Unsere Gastronomiebranche steht erheblich unter Druck.
Gestiegene Kosten für Lebensmittel, Gehälter und Energie sorgen dafür, dass immer mehr Betriebe aufgeben müssen.
Das sorgt dafür, dass immer mehr Treffpunkte für das Miteinander und die Menschen verloren gehen. Damit wollen wir uns nicht abfinden.“
Sie betont weiter, dass Tourismus- und Gastronomiepolitik nicht nur auf die städtischen Verhältnisse fokussiert sein darf:
„Wir können nicht zusehen, wie noch mehr gastronomische Angebote, gerade im ländlichen Raum, verloren gehen.“
Der Weg nach vorne – Lage in der Gastronomie
Die zuletzt ergriffenen Maßnahmen haben das wirtschaftliche Überleben vieler gastronomischer Betriebe noch nicht nachhaltig gesichert.
Während 2006 in NRW noch gut 14.000 Kneipen gezählt wurden, waren es 2023 nur noch gut 8.000. Diese Entwicklung zeigt auf alarmierende Weise, dass nicht nur wirtschaftliche Existenzen, sondern auch wichtige gesellschaftliche Treffpunkte verloren gehen.
Die Forderungen nach einer einheitlichen Mehrwertsteuer von 7 Prozent, flexiblen Arbeitszeiten und besseren steuerlichen Bedingungen für geleistete Überstunden klingen wie konkrete Schritte in die richtige Richtung.
Doch es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen rechtzeitig und umfassend umgesetzt werden können, um das „Lagerfeuer“ der Gesellschaft – die Gastronomiebetriebe – zu retten und ihnen wieder eine faire Chance zu geben.
Lage in der Gastronomie – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.