Beschauliche Schönheit
Hinterhofcharme – Es war einer der ersten beinahe lauen Abende in diesem Jahr.
Während das Frühjahr heuer lange auf sich warten ließ und dem Winter Anfang April noch einmal die Tür für ein wirklich kaltes Hallo Wochenende geöffnet hatte, wird es nun besser.
Die kleine Stadt verfügt über etwas sehr nettes, an jeder Ecke stehen schöne stabile Sitzbänke. Allerdings sind es nicht jene unbequemen aus Metall, nein, die Sitzfläche ist aus Korb gemacht und das ist sehr bequem und angenehm warm.
So am Abend zu später Stunde, beinahe kurz vor Mitternacht, auf Parkbänken in kleinen Städten zu sitzen, ist schön.
Die einzigen Passanten, die um diese Zeit noch unterwegs sind, sind ein Bus der Polizeistreife, der über den Marktplatz fährt und ein paar junge Mädchen, auf dem Weg von einer zur anderen Party.
Mehr passiert um diese Zeit nicht mehr. Hinter manchem kleinen Restaurantfenster beginnen die Angestellten so langsam aber sicher mit den Aufräumarbeiten des Tages. Andere Pubs haben noch Gäste und offen.
Verwinkelte Gassen – Hinterhofcharme
Wie wäre es mit einem Gang in die kleinen verwinkelten Gassen, die Straßen, abseits der Hauptstraße, die Straßen, die hinter die Vorderfronten der Häuserzeilen blicken lassen?
Es ist erstaunlich, welch wunderbare Kleinode sich in Nebengassen verstecken. Die weißblühenden Sträucher strömen einen lieblichen Duft aus und die alte Fachwerkstadt zeigt sich von ihrer schönsten Seite.
Hinter den Fenstern brennt Licht. In den kleinen Gassen kommt kein Verkehr durch, sie enden mit einem Haus oder einer Treppe zur nächsten kleinen Straße.
Die Atmosphäre hat etwas von verschiedenen Lieblingsfilmen der späten 90er Jahre, E-Mail für dich und Notting Hill hatten genau diese kleinen verwunschenen Ecken mitten in der großen Filmstadt zu bieten.
Die Eigentümer der kleinen Stadthäuser haben mit viel Idee und Arbeit ihre Häuser liebevoll restauriert.
Die mittelalterliche Bausubstanz wurde dabei erhalten und der ursprüngliche Charme lebt weiter.
Hinter der einen kleinen Gasse biegt der Weg in einen Hof und endet in diesem.
Hier stehen ein alter Sandsteintrog und ein Brotbackofen. Einzig die Fenster wurden in der Fassade erneuert. Große helle Fenster schmälern den Charme der Fachwerkfassade mit der handwerklich kunstvollen Schnitzerei in keiner Weise.
Ein Blick durch den Gartenzaun
Es wird ein Foto gemacht, weil es so wunderschön ist, obwohl das der private Hof von Menschen ist, die hier viel Arbeit investiert haben. Aus dem Hof zurück prangt zur rechten ein hoher und dichtlattiger Holzzaun und gibt lediglich den Giebel eines weiteren Teiles dieses Fachwerkhauses frei.
Hier, doch, ja hier ist ein Stück frei zwischen den Holzlatten und lässt einen Blick in das innere des Gartens zu. Ein Hinterhausgarten, mit großen Pflanzkübeln aus Ton und wieder diesen großen hellen Fenstern im Fachwerk, mitten in der Stadt.
Die andere Zaunseite wird umrahmt von einer erhalten gebliebenen Sandsteinmauer und Efeu, der sich an den Steinen entlang bis zum Gartenzaun rankt. Ist es nicht wunderschön.
Niemals wäre so viel Charme diesem Städtchen zugetraut worden bei einer bloßen Durchfahrt.
Nicht immer ist der erste Eindruck der, der auf das Gesamtbildnis schließen lässt.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.