Neue Gesprächsinitiative aus Kiew: Selenskyj schlägt Moskau Verhandlungen vor
Zwischen Hoffnung und Härte: Friedensgespräche ohne Waffenruhe
Selenskyj neue Gesprächsinitiative – Während an mehreren Fronten weiter gekämpft wird, sendet die Ukraine ein neues diplomatisches Signal:
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland zu einem weiteren Verhandlungstreffen eingeladen.
Ein baldiges Ende des Krieges ist dennoch nicht in Sicht – zu unversöhnlich sind die Positionen.
Kiew lädt zu neuen Verhandlungen ein
Erstmals seit Wochen kommt Bewegung in die festgefahrenen diplomatischen Kanäle:
Die ukrainische Regierung hat der russischen Seite ein neues Treffen vorgeschlagen, das bereits in der kommenden Woche stattfinden könnte.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in einer Videobotschaft seine Bereitschaft, auch persönlich mit Wladimir Putin zusammenzutreffen.
Ziel sei es, der diplomatischen Initiative neuen Schwung zu verleihen – und langfristig eine tragfähige Friedenslösung zu erreichen.
Konkrete Eckpunkte zum Termin oder Verhandlungsort nannte Kiew bislang nicht.
Dennoch wird der Vorstoß international aufmerksam beobachtet. Denn seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor mehr als drei Jahren waren direkte Gespräche zwischen den Konfliktparteien selten und meist ohne nachhaltige Ergebnisse geblieben.
Istanbul als bislang letzter Verhandlungsort – Selenskyj neue Gesprächsinitiative
Die letzten direkten Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine fanden im Frühjahr 2025 in Istanbul statt.
Bereits 2022 hatte es dort Gespräche gegeben, doch konkrete Fortschritte blieben aus. Stattdessen konzentrierten sich die Runden auf humanitäre Maßnahmen wie den Austausch von Gefangenen und die Rückgabe gefallener Soldaten.
Auch bei den neuen Gesprächen könnten solche Themen wieder im Vordergrund stehen – eine umfassende Feuerpause oder gar ein Friedensvertrag sind vorerst nicht zu erwarten.
Russland bleibt bei Maximalforderungen
Ein zentrales Hindernis für weitergehende Ergebnisse bleibt die russische Verhandlungsposition. Der Kreml beharrt weiterhin auf Bedingungen, die die Ukraine kategorisch ablehnt – darunter die Anerkennung der von Russland annektierten Gebiete und ein Verzicht Kiews auf eine NATO-Mitgliedschaft.

Diese Forderungen entsprechen weitgehend der ursprünglichen russischen Kriegsagenda und lassen auf keine grundsätzliche Kompromissbereitschaft schließen.
Auch wenn Russland offiziell Gesprächsbereitschaft signalisiert, geht dies bislang nicht mit substanziellen Zugeständnissen einher.
Die russische Seite betont zwar die Bedeutung diplomatischer Kanäle, aber auch, dass die eigenen „Sicherheitsinteressen“ gewahrt bleiben müssten – ein Euphemismus für die Fortsetzung territorialer Ansprüche.
Drohnenkrieg nimmt weiter an Intensität zu – Selenskyj neue Gesprächsinitiative
Parallel zu den diplomatischen Bemühungen eskaliert die militärische Lage weiter.
Russland meldete am Wochenende eine Serie ukrainischer Drohnenangriffe auf Moskau. Mindestens 14 Drohnen seien abgefangen worden, während Trümmer in mehreren Stadtteilen niedergegangen seien.
Der Flugverkehr an allen großen Moskauer Flughäfen musste vorübergehend eingestellt werden – ein klares Zeichen dafür, dass sich der Krieg längst auch auf russisches Gebiet ausweitet.
Diese Angriffe gehören zur ukrainischen Strategie, militärische Infrastruktur und Nachschublinien im russischen Hinterland zu schwächen.
Zwar sind die Schäden vergleichsweise gering, doch der psychologische und symbolische Effekt ist hoch: Der Krieg ist auch in Moskau angekommen.
Ukraine unter Dauerbeschuss – Selenskyj neue Gesprächsinitiative
Während Russland einzelne Drohnenangriffe beklagt, leidet die Ukraine weiterhin unter massiven Angriffswellen.
Nach offiziellen Angaben wurden allein in der Nacht auf Samstag über 300 Drohnenattacken sowie mehr als 30 Raketen- und Marschflugkörperangriffe registriert.
In der Region Dnipropetrowsk wurden zwei Zivilisten bei einem Raketeneinschlag getötet, mehrere Gebäude, darunter eine Schule und eine Kultureinrichtung, vollständig zerstört.
Auch Odessa wurde erneut getroffen: Ein Wohnhaus wurde beschädigt, mindestens ein Mensch starb, mehrere wurden verletzt. Die fortgesetzten Angriffe auf zivile Infrastruktur unterstreichen, wie weit entfernt die Kriegsparteien noch von einem echten Waffenstillstand sind.
Internationale Dimension: Druck aus den USA – Selenskyj neue Gesprächsinitiative
Die neue Gesprächsbereitschaft kommt auch vor dem Hintergrund wachsender internationaler Spannungen.
Anfang der Woche hatte US-Präsident Donald Trump Russland zu einer Waffenruhe innerhalb von 50 Tagen aufgefordert – andernfalls drohte er mit neuen Sanktionen und Strafzöllen, auch gegenüber russischen Handelspartnern.
Der zunehmende internationale Druck auf Moskau könnte Kiews diplomatischer Initiative zusätzlichen Nachdruck verleihen.
Gleichzeitig zeigen Trumps Aussagen, dass sich auch die geopolitische Großwetterlage jederzeit verändern kann – mit direkten Auswirkungen auf den Kriegsverlauf.
Hoffnung auf Bewegung – aber keine schnelle Lösung – Selenskyj neue Gesprächsinitiative
Die ukrainische Gesprächsofferte markiert einen diplomatischen Impuls inmitten eines weiterhin zerstörerischen Krieges. Doch angesichts der unvereinbaren Maximalforderungen und der anhaltenden Gewalt ist eine baldige Einigung kaum realistisch.
Die Verhandlungen – sofern sie zustande kommen – könnten wichtige Signale setzen, aber sie werden den Weg zu einem stabilen Frieden wohl nur vorbereiten, nicht eröffnen.
Dennoch: Jeder diplomatische Schritt ist wertvoll, wenn er das Potenzial hat, künftige Eskalationen zu verhindern.
Und vielleicht ist genau jetzt, mitten im militärischen Stillstand, der Moment gekommen, an dem Gespräche wieder eine Rolle spielen können – nicht als Zeichen der Schwäche, sondern als Ausdruck strategischer Weitsicht.
Selenskyj neue Gesprächsinitiative – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.