Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt – Neustart in schwierigen Zeiten
Historischer Moment für die Vereinten Nationen
Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt – Annalena Baerbock beginnt offiziell ihr neues Amt als Präsidentin der UN-Vollversammlung.
Damit ist sie erst die fünfte Frau in der fast 80-jährigen Geschichte der Vereinten Nationen, die dieses prestigeträchtige, wenn auch oft unterschätzte, Amt übernimmt.
Am späten Nachmittag deutscher Zeit hat sie in New York ihren Eid auf die Charta der Vereinten Nationen abgelegt.
Anschließend erhält sie vom scheidenden Präsidenten, dem früheren Premierminister Kameruns, Philemon Yang, den symbolträchtigen Sitzungshammer – das Werkzeug, mit dem sie in den kommenden zwölf Monaten die Sitzungen leiten und auf faire Abläufe achten wird.
Symbolische Macht in einer Welt im Umbruch
Formell gilt die Präsidentschaft der Vollversammlung als höchstes Amt innerhalb der UN. Doch in der Praxis ist die Rolle eher moderierend: Redezeiten müssen eingehalten, die Vielfalt der Mitgliedsstaaten berücksichtigt und die Balance zwischen großen und kleinen Nationen gewahrt werden.
Dennoch kommt der Position gerade in diesen turbulenten Zeiten eine besondere Bedeutung zu.
Die multilaterale Ordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg mühsam aufgebaut wurde, wankt. Statt auf das Völkerrecht setzen immer mehr Staaten auf das Recht des Stärkeren. Insbesondere die Vetomächte Russland, China und die USA haben wiederholt gegen Grundprinzipien der UN verstoßen.
Baerbock weiß, dass sie diese globalen Kräfteverhältnisse nicht ändern kann.
Doch sie hat angekündigt, die Vereinten Nationen fit für die Zukunft machen zu wollen. Dazu gehören Reformen, die Doppelstrukturen abbauen und die Arbeit effizienter gestalten sollen.
Krise als Chance für Reformen
Die neue Präsidentin betrachtet die derzeitige Krise nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance.
Sie möchte den Dialog zwischen den sehr unterschiedlichen Mitgliedsstaaten fördern und dafür sorgen, dass auch kritische Stimmen gehört werden. Zudem will sie die Effizienz und Transparenz der Organisation verbessern.
Ein besonderes Anliegen ist ihr die transparente Einbindung der Vollversammlung in den Prozess zur Nachfolge von UN-Generalsekretär António Guterres, dessen Amtszeit 2026 endet.
Konfliktthema Palästina im Fokus
Eine der ersten großen Bewährungsproben steht bereits kurz bevor. Bei der anstehenden Generaldebatte ab dem 22. September soll über die Anerkennung Palästinas als eigenständigen Staat beraten werden.

Frankreich, Großbritannien, Kanada und mehrere weitere europäische Staaten unterstützen diesen Schritt – sehr zum Missfallen der US-Regierung unter Donald Trump sowie Israels.
Baerbock wird diesen Prozess begleiten und sicherstellen müssen, dass die Vollversammlung die Diskussion in geordneten Bahnen führt.
Frischer Wind im East River – Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt
Mit 44 Jahren gehört Baerbock zu den jüngeren Amtsinhaberinnen. Anders als viele ihrer oft älteren männlichen Vorgänger will sie die Aufgabe aktiv und sichtbar ausüben.
Ihre jahrelange Erfahrung als Außenministerin bringt ihr den Vorteil, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen persönlich zu kennen – ein Pluspunkt in komplizierten Verhandlungen.
Auch ihre Wahl verlief nicht ohne Widerstand: Russland versuchte vergeblich, ihre Ernennung zu blockieren.
Viele Staaten verbinden mit ihr nun die Hoffnung, dass die Vollversammlung an Schwung und Dynamik gewinnt.
Nähe zu Menschen und moderne Kommunikation – Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt
Neben den diplomatischen Pflichten setzt Baerbock auf einen neuen Kommunikationsstil. Über soziale Medien gibt sie bereits Einblicke in ihr Leben in New York – von Taxifahrten bis zum Bagel beim Frühstück.
Sie möchte damit vor allem jüngere Menschen erreichen, die selten klassische Medien konsumieren, sich aber für die Arbeit internationaler Politik interessieren.
Mit diesem Ansatz will sie Transparenz schaffen und die Vereinten Nationen als greifbarer und nahbarer präsentieren.
Ein Jahr, viele Herausforderungen – Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt
Baerbock hat sich für ihr auf ein Jahr begrenztes Mandat viel vorgenommen. Von Strukturreformen über Transparenzinitiativen bis hin zur Begleitung heikler Konfliktthemen liegt eine anspruchsvolle Agenda vor ihr.
Die Erwartungen sind hoch, und die internationale Lage verspricht keine Atempause.
Doch die neue Präsidentin zeigt sich entschlossen, die Vereinten Nationen in dieser schwierigen Phase nicht nur zu verwalten, sondern ihnen auch neue Impulse zu geben.
Annalena Baerbock übernimmt UN-Amt – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.




























