Zalando und andere Händler sehen schwierige Zeiten auf sich zukommen
Online Handel und Versand Handel in der Krise – Noch im vergangenen Jahr konnte sich der Online-Handel in der Modebranche über gewaltige Umsatzsteigerungen durch die Corona-Krise freuen.
Geschäfte hatten geschlossen und Kunden nahmen gerne die Möglichkeit an, sich Kleidung problemlos und mit Rückgaberecht nach Hause schicken zu lassen.
In diesem Jahr hat sich die Situation aber erheblich verschärft und die Händler wie Zalando oder deren Konkurrent About You leiden unter den Auswirkungen der aktuellen internationalen Wirtschaftskrise.
Krieg und Inflation verhageln das Geschäft in der Modebranche
Die Euphorie der Branche während der Corona-Zeit bekam in diesem Jahr einen ordentlichen Dämpfer und bereits jetzt sind enorme Umsatzeinbrüche zu erwarten. Die Gründe liegen einerseits in genau dieser Euphorie, denn die Kunden haben sich eingedeckt und die Kleider- und Schuhschränke sind voll.
Diese Kaufbereitschaft hat aber auch dazu geführt, dass Zalando und Konsorten auf weiterhin steigende Umsätze gesetzt hatten. Entsprechend wurden die Lager gefüllt und sogar neue Lagerzentren geplant.
Mit dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine kam es dann zu einer unerwarteten Unsicherheit der Verbraucher.
Die Energiepreise stiegen und kurbelten die Inflation an. Dass die Fashionindustrie einer der Branchen ist, die von solchen unsicheren Wirtschaftszeiten regelmäßig sehr stark betroffen ist, macht sich jetzt bemerkbar und wird sich auch bis in das neue Jahr hinziehen.
Bei Zalando ist der Aktienkurs abgestürzt und Konkurrent About You verzeichnet ein Minus von etwa 43 Millionen Euro.
Gemäß dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) liegt der Umsatzeinbruch in der Branche gegenüber dem Vorjahr bei 15 Prozent bei Bekleidung und 22 Prozent bei Schuhen.
Befürchtungen für das Weihnachtsgeschäft und den Black Friday – Online Handel und Versand Handel in der Krise
Normalerweise ist die Zeit vor Weihnachten der Booster für den Umsatz in der Versandbranche. Schon jetzt ist absehbar, dass sich die üblichen Erwartungen nicht erfüllen werden. Der berühmte Black Friday, in diesem Jahr am 25. November, wird aller Voraussicht nach im Umsatz weit hinter den Vorjahren liegen.
Um die vollen Lager zu leeren, müssen erhebliche Preisnachlässe gewährt werden. Parallel dazu steigen durch die allgemeine Inflation aber auf die Einkaufspreise für neue Waren.
Insbesondere bei kleineren Versandhändlern ist sogar mit einer Insolvenzwelle zu rechnen, die letztendlich eine Marktbereinigung ist.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.