Hausdurchsuchungen fanden in vier Bundesländern statt – Ermittler haben Zweifel an ausgestellten Impfausweisen
Gefälschte Impfausweise – In diesen Tagen sorgt nicht nur die Politik mit Corona-Nachrichten für Schlagzeilen.
Ein Arzt aus Bayern steht in Verdacht bis zu 100 Impfbescheinigungen gefälscht zu haben.
Konkret wird bezweifelt, ob der Hausarzt zwar den Impfstatus bescheinigt hat, aber die dafür erforderliche Impfung nicht erfolgte.
Aufgrund der derzeit mit einer Impfung bzw. einem Booster verbundenen Privilegien interessieren sich auch die Ermittlungsbehörden für diesen Fall.
Nach den ersten Ermittlungen folgte am vergangenen Donnerstag Hausdurchsuchungen in mehr als 100 Wohnungen.
Die Polizei nutzte hierfür ganz bewusst eine sehr frühe Uhrzeit, um die verdächtigen Patienten des Hausarztes auch tatsächlich in ihren Wohnungen anzutreffen.
Später wurde bekannt, dass an diesem Einsatz insgesamt mehr als 200 Kriminalbeamte beteiligt waren.
Der beschuldigte Arzt soll Patienten aus mehreren Bundesländern betreut haben
Der enorme Aufwand, der für diese Ermittlungen betrieben wurden, zeigt sich auch anhand der räumlichen Distanz. Die 100 Hausdurchsuchungen verteilen sich auf die Bundesländer Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Aufgefallen sei der Arzt auch aufgrund einer wachsenden Anzahl von Fahrzeugen auf dem Patientenparkplatz, die nicht aus der näheren Umgebung stammen würden.
Dieses Vorgehen ist eher ungewöhnlich, da die meisten Patienten einen Hausarzt aus der eigenen Stadt oder der Region bevorzugen. Um mögliche Gespräche oder Nachrichten als Beweise sichern zu können, wurden in den Wohnungen der Patienten nicht nur Befragungen durchgeführt.
Sichergestellt wurden unter anderem Handys oder andere elektronische Geräte, die der Kommunikation dienen. Ebenfalls nicht im Besitz der Verdächtigen verblieben die Impfausweise. Die Ermittler erwarten sich daraus weitere Erkenntnisse, um die einzelnen Verdächtigungen entweder untermauern oder entkräften zu können.
Den Beschuldigten wegen Gefälschte Impfausweise wurde auch Blut entnommen
Wie über die Stellungnahme der Polizei zu dieser großangelegten Razzia bekannt wurde, mussten sich die verdächtigen Personen auch Blut entnehmen lassen. Dieses Vorgehen dient der Beweisführung und soll überprüfen, ob die ermittelten Personen Antikörper gegen Covid-19 im Blut haben oder nicht. In Fachkreisen ist dieses Vorgehen auch auf Kritik getroffen. Mediziner bestätigen, dass nicht alle Menschen nach einer Impfung Antikörper in ausreichend hoher Anzahl entwickeln.
Zudem nimmt der natürliche Schutz des Immunsystems schon nach einigen Wochen deutlich ab. Hinzukommen Fälle von Personen, die zwischenzeitlich an Corona erkrankt sind und daher auf natürliche Weise Antikörper gebildet haben. Allein auf Tatsache dieser Bluttest zu entscheiden, wer bei der Impfung geschummelt hat, dürfte daher ein schweres Unterfangen für die Ermittler bedeuten.
Wir bleiben für Sie am Ball. BerlinMorgen.