Berlin legt die Entscheidung über den Schulbesuch in die Hände der Eltern
Berliner Schulen – Als die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Montag die Aussetzung der Präsenzpflicht in den Schulen der Hauptstadt ankündigt, sorgte diese Nachricht deutschlandweit für Schlagzeilen.
Die Gültigkeit der Entscheidung beginnt ab Dienstag (25. 1.).
Als Grund für die Entscheidung wurde die Entscheidung Berliner Amtsärzte genannt, an Schulen auf die Anordnung einer Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten ab nun an verzichten zu wollen.
In weiten Teilen Berlin ist mittlerweile ein allgemeiner Inzidenz von über 1400 erreicht.
Wer in der Statistik einzig die Anzahl der Kinder ab dem fünften Lebensjahr betrachtet, trifft auf Zahlen, die sogar doppelt so hoch sind.
Eltern sowie Elternverbände haben aufgrund dieser Entwicklung schon seit einigen Wochen Alarm geschlagen.
Nachdem in Verbindung mit der Omikron-Variante in den vergangenen Tagen von höheren Krankenhauseinweisungen von Kindern berichtet wurden, stieg auch bei deutschen Eltern die Sorge um schulpflichtige Kinder.
Während zu Beginn der Pandemie noch sehr häufig über Kindergartenkinder und Schüler berichtet wurden, sind diese Schlagzeilen im Zuge der Impfpflicht-Debatte in den Hintergrund gerückt.
Die aktuelle Entscheidung zur Aussetzung der Präsenzpflicht in den Schulen hat diese Diskussion wieder angeregt.
Die Entscheidung gilt aktuell bis Ende Februar
Zeitlich begrenzt ist die in Berlin getroffene Entscheidung zunächst bis Ende Februar. In diesem Zeitraum soll die Omikron-Welle Deutschland erreicht haben und das sich daraus ergebende Ausmaß langsam abschätzbar sein. Die nicht angewendete Präsenzpflicht ist jedoch nicht mit Ferien zu vergleichen.
Die Schulpflicht gilt für Berliner Schüler und Schülerinnen auch weiterhin im vollen Umfang. Lediglich die Pflicht, die Lernziele innerhalb des Klassenraums zu erreichen wurde aufgehoben. Eltern müssen der Schule in einem formlosen Schreiben die Abwesenheit des Kindes mitteilen.
Eine Angabe von Gründen ist nicht erforderlich. Anhand von Lernplänen und Unterrichtsmaterialien soll sichergestellt werden, dass die Kinder auch von Zuhause aus weiterhin eine angemessene Schulbildung erhalten.
Viele Eltern haben Angst vor einer Durchseuchung von Schulen
Die von Astrid-Sabine Busse verkündete Entscheidung hat viele Eltern aufatmen lassen. Das Gefühl, die Kinder an einen Ort zu schicken, an dem sich eine Infektion mit dem Coronavirus immer weniger vermeiden lässt, hat zu Wut bei zahlreichen Müttern und Vätern geführt. Obwohl etliche Kinder inzwischen durch die Impfung die Grundimmunisierung besitzen, kann der Impfstoff keinen 100 % Schutz vor einem schweren Verlauf oder auch Long Covid bieten.
Mit dem Aussetzen der Präsenzpflicht können die Erziehungsberechtigten von jetzt an selbst entscheiden, ob die Kinder Zuhause unterrichtet werden oder den Unterricht besuchen. Bisher haben sich keine anderen Bundesländer dazu geäußert, ob ähnliche Maßnahmen wie in Berlin geplant sind.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.