Weicht die allgemeine Impfpflicht der Impfpflicht ab 50?
Impfpflicht ab 50 – Seit über die Impfpflicht innerhalb der politischen Parteien diskutiert wird, hat bislang nur ein Ja oder Nein gezählt.
Mit dem Vorschlag des Bundestagsabgeordneten Andrew Ullmann (FDP) kommt nun eine weitere Option in Betracht.
Der Politiker setzt sich für eine altersbezogene Impfpflicht in Deutschland ab dem 50. Lebensjahr ein.
Hintergrund sind Statistiken, nach denen besonders häufig ältere Menschen nach einer Covid-19 Infektionen intensivmedizinische Hilfe benötigen würden.
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge waren 70 % der an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Deutschland 80 Jahre oder älter.
Bei fast allen dieser Menschen wurde eine Vorerkrankung wie Herz-Kreislauf-Beschwerden oder auch Diabetes diagnostiziert.
Der Vorschlag des FDP-Politikers sieht vor, älteren Menschen durch die Impfpflicht einen besseren Schutz vor dem Auftreten einer neuen Virusmutation in Herbst und Winter zu bieten.
Der Vorschlag ist jedoch noch in einen zweiten Bereich aufgeteilt. Bürger zwischen dem 18. und 49. Lebensjahr sollten die Einladung zu einem verpflichtenden Beratungsgespräch erhalten.
Auf diese Weise sollen sich Bedenken zur Impfung leichter zerstreuen lassen.
Bürger, die bereits eine Impfung erhalten haben, seien von dieser Verpflichtung ausgenommen.
Für diese Altersgruppe würde mit einem entsprechenden Gesetz die Entscheidung eine Impfung für sich in Betracht zu ziehen oder abzulehnen weiterhin freiwillig bleiben.
Die Gegenargumente einer Impfpflicht hören bei älteren Generationen nicht auf
Der Vorschlag einer Impfpflicht ab 50 gilt auch als ein Versuch, den bestehenden Graben zwischen beiden Lagern zu überwinden. Jedoch zeigt sich schon jetzt, dass die Gegner einer Impfpflicht auf zwei Arten argumentieren. Ein Argument betrifft das durch das Grundgesetz zugesicherte Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Das zweite Argument umfasst die Kritik an den derzeit zur Auswahl stehenden Impfstoffen. Die Nebenwirkungen, die von Atemnot bis zu Funktionsstörungen des Herzens reichen können, würden weiterhin nicht in ausreichendem Maße kommuniziert werden. Es erscheint daher zweifelhaft, ob sich die Kritiker der Impfpflicht bei einer geplanten Altersgrenze plötzlich in Befürworter verwandeln.
Die Einkommensschere würde auch Einfluss auf die Impfpflicht haben
Kommt eine Impfpflicht ab 50 Jahren, steht schon jetzt fest, dass ein Impfzwang in Deutschland nicht zulässig ist. Mit körperlicher Gewalt zur Impfung vorgeführt zu werden, ist daher ausgeschlossen. Was bleibt also als Alternative für Menschen, welche die Impfung mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. Der erste Schritt wären Bußgelder. Es ist somit nicht unwahrscheinlich, dass sich überzeugte Impfgegner mit der Zahlung des Bußgeldes Ruhe verschaffen.
Für einkommensschwache Schichten stünde dagegen das reale Risiko von Pfändungen oder sogar Erzwingungshaft im Raum. Wären deutsche Gefängnisse plötzlich mit ungeimpften Menschen über 50 belegt, stünde nicht nur das Gesundheitssystem, sondern auch die Justiz vor einem Kollaps.
In der Theorie ist die Impfpflicht in allen Formen denkbar, in der Praxis zeigen sich jedoch einige Seiten, die wiederum zahlreiche neue ethische Bedenken aufwerfen.
Wie bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.