Tausende von Bauherren fühlen sich durch den Förderungsstopp im Stich gelassen
KfW-Gebäudeförderung – Förderkredite und Zuschüsse sind für zahlreiche Bauherren ein fester Bestandteil der Finanzierung eines Neubaus.
Eine der wichtigsten Anlaufstellen ist die KfW.
Die dort erhältlichen Förderungen für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen hat im Jahr 2021 einen regelrechten Boom erlebt.
Die Anzahl der Anträge stieg auf 270.000. Seit November 2021 umfassten die Anträge Förderungen in Höhe von 20 Milliarden Euro.
An diesem Punkt zog Robert Habeck (Die Grünen) als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz jetzt die Notbremse.
Die Förderprogramme für die KfW-Gebäudeförderung wurden zwischenzeitlich gestoppt.
Die Nachricht trifft bis zu 20.000 Bauherren, über deren Anträge noch nicht entschieden wurde, mehr als unvorbereitet.
Habeck selbst spricht von einem Stopp, der „abrupt brutal“ hätte vollzogen werden müssen.
Wirtschaftsminister Habeck fehlen Milliarden im Förderungstopf
Robert Habeck hat sich in der derzeitigen Situation als ein Minister der wenigen Worte erwiesen und den Grund für den Stopp mit den Worten „Es fehlt schlicht an Geld“ umschrieben. Wer die Hintergründe dieses Satzes beleuchtet, trifft auf ein Förderbudget, welches ursprünglich 7 Milliarden Euro umfasst.
Anträge in Höhe von 20 Milliarden Euro zeigen eine deutliche Diskrepanz. Doch wie ist diese Fehlberechtigung der zu erwartenden Förderungen zu erklären. Schon unter dem alten Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) war der 31. Januar 2022 als Stopp für die Förderung des Effizienzhauses 55 durch die KfW bekannt gegeben worden.
Seit diesem Zeitpunkt türmten sich die Anträge und erreichten einen unvorhergesehenen Anstieg des Interesses der Bauherren. Der vorgegebene Zeitraum bis Ende Januar konnte unter diesen Umständen nicht weiter eingehalten werden. Unklar ist jedoch weiterhin, warum diese Entscheidung so plötzlich erfolgte und nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt offen kommuniziert wurde.
Eine zeitnahe Lösung ist nicht in Sicht – KfW-Gebäudeförderung
Bauherren, die fest mit einer Bewilligung des Förderantrags gerechnet haben, sehen nun auch die Zeit davonlaufen. Beim Erwerb eines Baugrundstücks sind oftmals Fristen einzuhalten, bis zu denen mit dem Bau begonnen werden muss. Zudem steht mit dem Frühjahr auch der beste Beginn für den Bau eines Hauses vor der Tür.
Das Verständnis der Bauherren über knappe Budgets und leere Kassen ändert nichts daran, dass auch diesen Menschen Strafzinsen für nicht abgerufene Baudarlehen drohen.
Als Wirtschaftsminister muss es Robert Habeck gelingen, Lösungen anzubieten und Wege aufzuzeigen, die Mehrkosten für eine energieeffiziente Bauweise mit dem Budget privater Bauherren in Einklang zu bringen.
Wir sind für Sie am Ball. BerlinMorgen.