Safran war schon in der Antike wertvoll
Safran – In den Zeiten von Homeoffice und eingeschränktem öffentlichen Leben bekommt das Kochen am eigenen Herd wieder mehr Aufmerksamkeit.
Doch Vorsicht, nicht alle Gewürze sind so ungefährlich, wie sie klingen.
Auf die zwiespältige Wirkung von Safran macht die „Welt“ vom 22. Februar aufmerksam.
Schon im Kinderlied heißt es „Safran macht den Kuchen gehl“ – wobei die Übersetzung von gehl als „gelb“ überzeugender klingt als die alternative Vermutung „mürbe“.
Als delikate Zugabe für das wohlschmeckende Backwerk, aber auch für Hauptgerichte und Nachspeisen ist das Gewürz unumstritten.
Doch über Angaben wie ein oder zwei Zehntel Gramm oder „eine Messerspitze voll“ muss sich niemand wundern.
In größeren Mengen schwenkt das angenehme Aroma in bitteren Geschmack über.
Tödliche Wirkung
Aber es kommt weit schlimmer: In Mengen von 5 bis 10 Gramm Safran ist die Gesundheit stark beeinträchtigt. Es kommt zu Erbrechen, inneren Blutungen und Durchfall. Darüber hinaus können Zustände wie im Rausch auftreten. Auch das ist noch nicht alles. Das Einnehmen – von Genuss kann keine Rede mehr sein – von 10 bis 20 Gramm Safran wirkt tödlich.
In früheren Zeiten zählte diese Kenntnis zum Allgemeinwissen, man sprach vom „lachenden Tod“. Denn den Schwindelgefühlen, dem Herzrasen und schließlich der tödlichen Lähmung des zentralen Nervensystems geht ein unnatürlicher Lachanfall voraus.
Teuerstes Gewürz – Safran
Ursprünglich aus Ägypten stammend, wo es schon circa 1500 v. Chr. als Heilmittel für verschiedene erkrankte Organe erwähnt wird, fand Safran bei den alten Griechen und Römern reichlichen Anklang, sofern sie ihn sich leisten konnten. Später lobte Hippokrates das Gewürz als Medizin bei Frauenkrankheiten.
Die mittelalterlichen Heiler setzten auf Safran als vitalisierendes Mittel. Dieser Ruf hielt sich bis in die Neuzeit. Heute noch gibt es eine Menge Produkte, die Inhaltsstoffe mit Safran als verdauungsfördernd, vorbeugend gegen Arteriosklerose, allgemein stärkend und einiges mehr anpreisen.
Eines hat sich durch die Jahrhunderte erhalten: Safran zählt zu den teuersten Gewürzen. Es ist ein Krokusgewächs. Um 500 Gramm herzustellen, benötigt man circa 100000 Blüten. Ein wichtiges Anbauland ist der Iran. Der Safranflor zeigt sich im Herbst für drei Wochen, für das manuelle Pflücken stehen nur wenige Tage zur Verfügung.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.