Ein Historischer Schritt
Der Bund gibt Ölreserven frei – Der Erdölbevorratungsverband sichert in Deutschland die strategische Ölreserve. Laut Bundeswirtschaftsministerium hält dieser Erdöl und Erdölerzeugnisse im Rahmen der innerhalb von 90 Tagen netto nach Deutschland eingeführten Menge jederzeit vor. Dies macht etwa 14 Millionen Tonnen Rohöl und neun Millionen Tonnen fertige Mineralölerzeugnisse aus.
Die Lagerung findet vorwiegend in Kavernen in Norddeutschland statt, über welche die Ölreserven über Pipelines oder auch per Schiff zur Verarbeitung in Raffinerien transportiert werden können.
Historische Handlung
Laut dem Ministerium wurden in Deutschland erst drei Mal strategische Ölreserven freigegeben. Dies jeweils aufgrund eines gemeinsamen Beschlusses der Mitgliedsländer der Internationalen Energieagentur.
Anlässe für diese Freigabe waren der Golfkrieg 1990/1991 und die Schäden, welche durch die beiden Hurrikane „Katarina“ und „Rita“ im Jahr 2005 in den USA angerichtet wurden. Ebenfalls wurde eine Teilfreigabe der Ölreserven aufgrund des Ausfalls libyscher Ölexporte im Jahr 2011 beschlossen.
Warum werden Ölreserven freigegeben?
Um die Lage am Ölmarkt zu beruhigen, hat die Bundesregierung die Freigabe eines Teils der nationalen Ölreserven veranlasst. Aufgrund der stark angestiegenen Preise von Erdöl, welche auch aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zu verzeichnen waren, sollen somit stabilisiert werden.
Obwohl Experten diese Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen sehen, teilte das Ministerium mit, dass es in Deutschland aktuell keine Einschränkungen mit der Versorgung von Öl geben würde.
31 Mitgliedsländer beteiligt
Infolge des Krieges in der Ukraine durch Russland sollen Lieferengpässe abgemildert werden. Hierzu teilte die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris mit, dass insgesamt 31 Mitgliedsländer rund 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben.
Joe Biden, Präsident der USA kündigte in seiner Rede zur Lage der Nation an, dass er die Hälfte dieser Menge tragen würde und 30 Millionen Barrel Öl zur Verfügung stellt.
Auch Deutschland als Mitglied der IEA leistet einen Beitrag, entsprechend des deutschen Anteils am Gesamtölverbrauch. Dies macht 5,4 Prozent, also 434.000 Tonnen Öl aus. Dies entspreche rund drei Prozent der deutschen Erdölreserve und verkürze die strategischen Reserven nur auf die gesetzlich vorgeschriebenen 90 Tage, da diese momentan mit 93 Tagen über dem Soll lägen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.