Bereits nach dem Wochenende kostete Diesel mehr als Super E10
Tanken soll noch teurer werden – Eventuell lag der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans nicht falsch, als er in dieser Woche in einem Video auf seinem Twitter-Kanal über die Spritpreise herzog. In diesem Video befand er sich an einer Tankstelle und drehte sich zur Preistafel. „Das ist wirklich irre! Zwei Euro zwölf! Ich finde, da ist jetzt wirklich ein Punkt erreicht, wo man sagen muss, da muss man handeln!“ Ebenfalls bemerkte Hans an, dass sich der Staat an den gestiegenen Energiekosten „bereichert“. Ebenfalls wetterte er, dass es jetzt an der Zeit sei, gegenüber der Bundesregierung laut zu werden, um endlich eine Spritpreisbremse zu erwirken.
So setzt sich der Preis für einen Liter Diesel/ Benzin zusammen
Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Geht man von einem Literpreis von 2,20 € für einen Liter Diesel aus, sind es hier 47,07 Cent. Hinzu kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer. Dies macht bei gleichem Endpreis einen Betrag von 35,1 Cent aus. Als weiterer Aufschlag wird die CO₂-Abgabe aufgerechnet. Diese wird je nach Biospritanteil berechnet und schlägt mit ca. sieben Cent zu buche.
Bei einem Liter Diesel gehen also 84 Cent an den Staat, bei Super sogar rund ein Euro. Der restliche Betrag teilt sich unter dem Preis für die Rohstoffe, die Kosten der Raffinerie, Transport und Vertrieb sowie die Gewinne der beteiligten Unternehmen auf. Aktuell dürften dabei die Produktionskosten den größten Teil einnehmen.
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern
In Deutschland liegt der Preis für einen Liter Kraftstoff rund 20 Cent über dem Durchschnitt der Europäischen Union. Lediglich in Skandinavien, Griechenland und den Niederlanden müssen Fahrer mehr bezahlen.
Wer die Möglichkeit hat, fährt über die Grenze nach Österreich, Polen oder Tschechien, denn dort sind die Preise deutlich niedriger als in Deutschland.
Wer in Österreich tankt, darf sich über eine Ersparnis von etwa 30 Cent je Liter Benzin freuen. In Polen können es sogar bis zu 50 Cent sein.
Grund hierfür sind niedere Steuersätze für die Mineralölsteuer. Nach aktuellen Rechnungen des Autoclubs würde eine Reduzierung von 19 auf sieben Prozent einen verringerten Preis von etwa 22 Cent je Liter bringen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.