Oskar Lafontaine zieht kurz vor der Landtagswahl den Schlussstrich
Lafontaine erklärt Austritt aus Linkspartei – Der Austritt von Oskar Lafontaine aus der SPD sorgte im Jahr 2005 über mehrere Wochen für Schlagzeilen. Der jetzige Austritt aus der Linkspartei ist stiller, aber für viele politische Beobachter ebenso überraschend. Über mehr als ein Jahrzehnt galt Lafontaine als eines der Aushängeschilder für die Linkspartei im Saarland. Umso überraschender ist es, dass der Rückzug nur zwei Wochen vor den nächsten Landtagswahlen stattfindet.
Das Ende der Mitgliedschaft in der Linkspartei setzte der ehemalige Bundesfinanzminister zudem mit dem politischen Karriereende gleich. Der Neuanfang in einer anderen Partei stellt für den 78-Jährigen somit keine Option dar. Damit nimmt eine politische Karriere ihr Ende, die mit dem Eintritt in die SPD im Jahr 1966 begonnen hat. Der Weg führte Lafontaine bis in den Bundestag und machte den Politiker weit über das Saarland hinaus bekannt.
Lafontaine zeigt sich unzufrieden mit der Entwicklung der Linkspartei
Die letzten Jahre seiner politischen Karriere in der Linkspartei waren für Oskar Lafontaine begleitet von einigen Stürmen. Neben guten Wahlergebnissen, wie bei den Landtagswahlen im Jahr 2017, war dieser Zeitraum auch von politischen Kontroversen geprägt. Darin eingeschlossen waren Vorwürfe an den Parteikollegen Thomas Lutze. Lafontaine erhob den Vorwurf, dass Lutze den Platz auf der Landesliste durch unlautere Mittel erworben hatte. Dem Wunsch des Landesvorstands, die den Rücktritt Lafontaines forderten, kann der Politiker zum damaligen Zeitpunkt noch nicht nach.
Dieses Zerwürfnis war laut Oskar Lafontaine nicht der einzige Grund für den Rückzug aus der Linkspartei. Der nunmehr ehemalige Politiker stimmte ebenfalls mit der derzeitigen politischen Richtung der Partei nicht überein. In der Austrittserklärung mahnte Lafontaine an, dass die Partei seine Ansicht nach nicht mehr den Anspruch vertreten würde, eine sich als linke Alternative im ausreichenden Maße gegen Ungleichheit und soziale Unsicherheit zu positionieren.
Lafontaine hat sich den Ruf erworben unbequem zu sein
Oskar Lafontaine gehörte während seiner politischen Laufbahn zu den Berufspolitikern, die sich nicht davor scheuten, ihre Meinung kundzutun.
Aus diesem Grund wird Lafontaine von einer Vielzahl an jüngeren Generationen in der Politik eher als unbequem wahrgenommen.
Was ungeachtet dieser Tatsache bleibt, ist eine politische Karriere, die sowohl durch ihre Höhen als auch Tiefen ihre Spuren in der deutschen Geschichte hinterlassen hat.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.