Zoo Karlsruhe erhält Ausnahmegenehmigung des Veterinäramts
Vogelgrippe im Zoo Karlsruhe – Der Karlsruher Zoo hat geschafft, was viele sich nicht trauten.
Sie haben sich entschieden, entgegen den Empfehlungen ein Experiment zu wagen und ihre Vogelarten, die an der Vogelgrippe erkrankten, in Quarantäne zu stecken.
Anders als bisher wurde das Geflügel nicht getötet, sondern unter strengen Sicherheitsmaßnahmen gesund gepflegt.
Es galt als wahnwitzige Idee, gefährliches Experiment und wurde skeptisch betrachtet, doch nun kann es als Vorbild dienen und vielen Vögeln das Leben retten, denn es hat bisher funktioniert.
Stäbchentest anstatt Keulung – Vogelgrippe im Zoo Karlsruhe ist wegweisend
Der Tierarzt des Karlsruher Zoos, Marco Roller, nimmt fleißig Abstriche aus dem Geflügelkot, um den hochpathogenen Erreger Influenza – die Vogelgrippe, nachzuweisen. Bereits im Februar 2022 wurde dieser Erreger, der allgemein auch als Geflügelpest bekannt ist, nachgewiesen.
Da es sich um rund 90 Tiere handelte, wagten alle Beteiligten, mit Segen des Veterinäramtes Karlsruhe, das riskante Experiment und konnten bisher Erfolge verzeichnen. Doch es gab auch tote Tiere zu verzeichnen, denn etwa ein Drittel der infizierten Tiere war zu schwach und verstarb.
Das Veterinäramt in Karlsruhe hat eine in Deutschland absolut ungewöhnliche Ausnahmegenehmigung erteilt. Der Grund ist derjenige, dass viele bedrohte, und stark geschützte Vogelarten im Karlsruher Zoo beheimatet sind.
Der Zoo Karlsruhe engagiert sich außerdem sehr stark im europäischen Artenschutz- und Erhaltungsprogramm und ist über die Ausnahmegenehmigung, die bundesweit noch nie zum Einsatz kam, hocherfreut.
EU-Verordnung sieht normalerweise Tötung vor
Um eine Seuche und dessen Ausbreitung zu verhindern, ist es Behörden möglich durch die EU-Verordnung eine Keulung des betroffenen Tieres und alle vorhanden Tiere, die im Kontakt standen, töten zu lassen. Das nun geglückte Experiment könnte eine große Bedeutung in der Bekämpfung der Geflügelpest mit sich bringen.
Denn vor allem von Aussterben bedrohte Arten haben dadurch in Falle einer Infektion eine höhere Chance, zu überleben und erhalten zu bleiben. Zu Beginn wurde lange darüber diskutiert, bis man sich für eine Durchseuchung entschied. Jeden Tag gab es mehrere Todesfälle zu verzeichnen und es war nicht ersichtlich den richtigen Weg gegangen zu sein.
Doch nach und nach wurden es weniger, bis keines der Tiere mehr verstarb oder Anzeichen zeigte. Der Karlsruher Weg als Wegweiser gegen die Vogelgrippe? Auf jeden Fall, natürlich kommt es auch hierbei zu Ausfällen, diese sind jedoch im Gegensatz zu einer kompletten Verschlags-Ausrottung gering.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.