Krankenkassen klagen über Milliarden-Defizite
Lauterbach schließt Leistungskürzungen aus – Corona hat nicht nur der deutschen Wirtschaft einen messbaren Schaden zugefügt. Die deutschen Krankenkassen befinden sich ebenso in einem wirtschaftlichen Dilemma. Schätzungen zufolge klafft bei den Krankenkassen ein Loch in der Höhe von 17 Milliarden Euro. Die Situation ist nicht alleinig auf die Pandemie zurückzuführen. Die schrumpfenden Einnahmen haben ihren Beitrag dazu geleistet, höhere Kosten auf schwindende Mittel treffen zu lassen.
Im Zuge dieser Einnahmeverluste mussten Versicherte schon zu Anfang des Jahres 2022 höhere Beiträge verkraften. Das Jahr 2023 soll in dieser Entwicklung keine Ausnahme bilden. Es sei absehbar, dass auch im kommenden Jahr wieder Briefe ins Haus flattern werden, die über eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge informieren.
Karl Lauterbach will die Versicherten vor Leistungskürzungen schützen
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht sich gegen Kürzungen der Leistungen zur Behebung des Milliarden-Defizits aus. Zitiert wird der SPD-Politiker mit den Worten „Ich habe mich festgelegt, ich werde nichts streichen“. Diese Worte erreichen auch Personen, die seit der Pandemie unter psychischen Erkrankungen aufgrund fehlender Sozialkontakte leiden.
Würden psychologische Betreuungsangebote entfallen, bliebe vielen schwer erkrankten Personen nur noch der Weg in eine Klinik. Zu Zeiten der Maßnahmen verzichteten etliche Menschen ganz bewusst auf medizinische Behandlungen. Es ist nunmehr damit zu rechnen, dass vermehrt Arztbesuche vereinbart werden, um diese gesundheitlichen Probleme zu beheben.
Lauterbach pocht weiterhin auf eine schnelle Impfpflicht
Für den Gesundheitsminister führt der Weg aus dem Milliardenloch der Krankenkassen auch über die Allgemeine Impfpflicht in Deutschland.
Wie schon von anderen Stellen erteilen auch die Krankenkassen Lauterbach in der Umsetzbarkeit bis zum Herbst eine klare Absage.
Millionen von Menschen in kurzer Zeit anzuschreiben, wäre als bürokratischer Mammutakt in der derzeitigen Lage nicht zu bewältigen.
Papiermangel sei in diesem Punkt nur eines der zu befürchtenden Probleme. Die Impfpflicht von der Theorie in die Praxis zu führen erweist sich nach wie vor als eine Aufgabe mit zahlreichen unbekannten Faktoren.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.