Verwahrlosung und Betteln-traurige Realitäten
Die Gesichter der Armut – Es gibt viele arme Menschen in unserem Land.
Wo fängt Armut an? Dies hier soll keine Aneinanderreihung von Zahlen und Fakten werden, sondern eher den Blick schärfen für das, was uns umgibt.
Wer mit offenem Blick durch die Straßen vor seiner Haustür läuft, kann sie sehen, die Armut.
Ab und an kann sie dem offenen Betrachter auch ganz nah, in seiner unmittelbaren Nachbarschaft, vor die Füße laufen.
Welche Geschichte hinter dem Bettler auf der Straße steckt, weiß der Vorbeigehende nie
In der benachbarten Kleinstadt gab es einen älteren Mann mit Hund, er saß für eine ganze Weile immer in der gleichen Straße, beinahe am selben Platz. Er sah ziemlich zauselig aus, das Haar ungeschnitten und der graue Bart etwas zu voll.
Doch hatte er ein freundliches Gesicht und immer ein nettes Lachen um die Augen. Wenn ihm jemand etwas gab, ging er zuerst los, um seinem tierischen Begleiter etwas zum Fressen zu kaufen. Irgendwann kannte man sich und man grüßte einander. In seinen Becher wanderte der ein oder andere 5 Euro Schein hinein, für den er sich stets bedankte.
Es entwickelte sich eine Art stiller Vertrautheit und gegenseitige Sympathie. Dieser Mann hatte ein kluges Gesicht und wache Augen.
Was mochte ihm wohl in seinem Leben widerfahren sein, dass er nun auf der Straße saß und bettelte? Lange stand diese Frage im Raum und eine Antwort fand sie nicht.
Dann kamen die beiden Corona Pandemie Jahre und der Gang in die nachbarliche Kleinstadt fand nicht mehr häufig statt.
Als die Ausflüge in das schöne Städtchen wieder möglich waren, saß er nicht mehr an seinem Platz.
Er war auch in der Straße nicht mehr zu finden.
Was mochte wohl aus ihm geworden sein? Viele Fragen, doch auch diese Fragen fanden keine Antwort.
Ganz nah am eigenen Zuhause lebt eine Familie, Bruder und Schwester in den mittleren Jahren. Deren Haus ist fast zusammengefallen, doch trotzdem leben sie noch darin. Sie gehen beide täglich und immer pünktlich auf eine Arbeit. Sie verdienen dort Geld.
Doch auch ihnen scheint in ihrem Leben etwas widerfahren zu sein, was ihr Leben so grundlegend verändert hat. Wenn es Menschen gleichgültig scheint, wo und wie sie leben, so hat das immer Gründe. Sehr selten tragen sie diese Gründe vor sich her.
Manchmal braucht es nur eine gereichte Hand und ein gutes Herz – Die Gesichter der Armut
Doch niemand, keiner, lebt einfach so im Elend und es braucht den Blick der Anderen und das Herz der Anderen, jenen, die die Kraft zum selber aufstehen nicht mehr haben, eine Hand zu reichen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.