Hetze und Verbreitung von Panik im Netz
Unruhen an der serbisch-kosovarischen Grenze – Plötzlich und scheinbar aus dem Nichts kommt es zu einem Konflikt an der serbisch-kosovarischen Grenze.
Was geht da genau vor sich? Kocht ein alter Konflikt wieder hoch? Im Mittelpunkt steht nicht nur das Recht der Kosovaren, sondern auch eine politische Rhetorik, die abermals mit der Angst spielt.
Nur wenige Jahren nach dem Krieg scheint der Frieden auf dem Balkan wieder zu bröckeln.
Gegen halb sieben an einem Mittwochnachmittag kommt es an der serbisch-kosovarischen Grenze zu Schüssen.
In Mitrovica heulen die Sirenen, die ganze Stadt ist in Aufruhr.
Die Serben errichteten an zwei Grenzübergängen provisorische Straßensperren.
Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt, was genau vor sich geht, doch genau auf diesem Boden der Unwissenheit gedeihen Gerüchte und gefährliche Spekulationen am besten.
Reiseregeln sorgen für Streit zwischen den Nachbarstaaten Kosovo und Serbien – Unruhen an der serbisch-kosovarischen Grenze
Tweets werden veröffentlicht, alle berichten aus anderen Perspektiven – Mal sind die Kosovaren die Aggressoren, mal sind es die Serben. In diesem Chaos sticht der Tweet eines eigentlich unbekannten Abgeordneten der serbischen Regierungspartei heraus.
Auf kyrillisch schreibt er: „Serbien könne gezwungen sein, mit der „Entnazifizierung des Balkans“ zu beginnen“.
Eine Rhetorik, die sich bekannt anhört und Sorgen bereitet. Gegen Mitternacht entspannte sich die Situation etwas, doch die Maßnahmen der Kosovaren sorgten für Empörung bei den Serben.
Obwohl sie den Kosovaren den Grenzübertritt erschweren, beschweren sie sich darüber, wenn eine Retourkutsche mit den gleichen Mitteln folgt.
In den Medien läuft die Gerüchteküche auf Hochtouren.
Schlagzeilen wie „Er bereitet Massaker in Kosovo vor“, mit einem Bild des kosovarischen Premierministers Albin Kurti aus den serbischen Boulevardmedien, werfen nur noch mehr Öl in das lodernde Feuer. Die Rede ist von Krieg, von Genoziden und anderen schrecklichen Vergleichen.
Ein riesiges Problem: Russland stärkt Serbiens Rücken. Experten befürchten, dass Russland die Spannungen nutzen könnte und dadurch eine Nebenfront eröffnen könnte.
Denn viele sind der rMeinung, dass wegen der Konflikte auf dem Balkan Kriegspotenzial herrscht. Außerdem sind Serbien und Russland Verbündete.
Serbien ist unter all den EU-Kandidaten das einzige Land, was sich nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt hat. Vucic, der serbische Präsident, hat sich bisher widersprüchlich zu dem russisch-ukrainischen Konflikt geäußert.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.