EZB erhöht den Leitzins zum zweiten Mal
Leitzins angehoben – Die Entwicklung des Leitzinses wird seit dem sprunghaften Anstieg der Inflation mit noch größerer Aufmerksamkeit beobachtet.
Die letzte Erhöhung im Juli von null auf 0,75 % sorgte nach elf Jahren für eine kleine Sensation an den Finanzmärkten.
Schon zwei Monate später hat die Europäische Zentralbank nochmals nachgezogen und den Leitzins auf 1,25 % erhöht.
Die Erhöhung stellt eine direkte Reaktion auf den weiteren Anstieg der Inflation in Europa dar.
Im August wurden Zahlen von mehr als 9 % gemeldet.
Diese Zahl hat auch die EZB alarmiert und zum Handeln gezwungen.
Die EZB ist mit dieser Taktik nicht alleine. Weltweit werden die Leitzinsen nach Jahren von historischen Niedrigstwerten wieder angehoben.
Kanada geht hierbei am weitesten und hat sich auf einen Leitzins von 3,25 % geeignet.
EZB soll zu zögerlich gehandelt haben
Zwei Anhebungen des Leitzinses innerhalb einer Spanne von zwei Monaten hat bei Finanzexperten auch einige Fragen aufgeworfen.
Eine dieser Fragen bezieht sich auf die passive Art dieser Erhöhungen.
Der Europäischen Zentralbank wird vorgeworfen, den Leitzins erst erhöht zu haben, als kein anderer logischer Schluss mehr bestanden habe.
Aktiv zu werden und vorsorglich zu handeln, sei kein Schritt, der von der EZB zu erwarten sei.
Die EZB sei außerdem in einer Zwickmühle gefangen.
Die Krise verursacht haben größtenteils die starken Anstiege der Energiepreise.
Der Einfluss des Leitzinses auf diese Preisentwicklung soll sich in Maßen halten.
Es steht insofern zu befürchten, als die höheren Leitzinsen Wachstum bremsen könnten, ohne gleichzeitig die Inflation schachmatt zu setzen.
Sparer haben Anlass zu Freude – Leitzins angehoben
Die Wirtschaft blickt der Anhebung des Leitzinses durch die EZB meist mit gemischten Gefühlen entgegen. Einen Grund für eine positivere Reaktion haben Sparer.
Lange Jahre wurden Menschen, die Geld auf Girokonten geparkt hatten, mit Gebühren gestraft.
Im Zuge der Anhebung ist wieder mit der Einführung von Zinsen auf größere Geldbeträge zu rechnen. Über dieses zweischneidige Schwert wird auch in den kommenden Wochen zu sprechen sein.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.