Hans Peter Wollseifer übt Kritik an dem neuen Bürgergeld
Bürgergeld wird vom Handwerksverband kritisiert – Hartz 4 ist Geschichte und soll nun endgültig durch das Bürgergeld abgelöst werden.
Im Zuge des neuen Entlastungspakets wurde auch eine Anhebung auf 502 Euro pro Erwachsenen Leistungsbezieher beschlossen.
Noch vor dem Start des Bürgergelds am 1. Januar 2023 hagelt es scharfe Kritik aus den Reihen des Handwerks.
Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, sieht in dem neuen Arbeitslosengeld II keine ausreichende Motivation zur Aufnahme einer Arbeit.
Steigende monatliche Bezüge und sinkenden Sanktionen seien seiner Ansicht nach einer schlechten Kombination, um Arbeitslosen die Aufnahme einer Arbeit wieder schmackhaft zu machen.
Sanktionen seien seiner Meinung nach auch eine Form der Unterstützung, um sich von der Hilfe des Staates zu verabschieden und den Lebensunterhalt durch eine Erwerbstätigkeit zu sichern.
Das neue Bürgergeld sei für Geringverdiener sehr demotivierend
Innerhalb des Handwerks finden sich zwar auf den Rechnungen oftmals hohe Stundenlöhne wieder.
Diese Beträge kommen bei den Angestellten jedoch nur bedingt an.
Laut Wollseifer könnte die Einführung des Bürgergelds an Geringverdiener das falsche Signal senden.
Zahlreiche Handwerksberufe haben schon heute mit Nachwuchssorgen und unbesetzten Stellen zu kämpfen.
Diese Entwicklung könnte sich zukünftig noch weiter fortsetzen, wenn sich laut Wollseifer die Anreize zur Aufnahme einer Arbeit weiter reduzieren würden.
Die andere Seite der Medaille wird mit dieser Sicht nicht betrachtet.
Hindern einzig die niedrigen Gehälter daran, Handwerksberufe zu ergreifen, haben es auch die Verbände in der Hand, mit veränderten Gehaltsstrukturen neue Anreize zu schaffen.
Hartz 4 Sanktionen waren von jeher ein zweischneidiges Schwert – Bürgergeld wird vom Handwerksverband kritisiert
Als Basis der Kritik dient ebenfalls der Wegfall etlicher Sanktionen. Allein im Jahr 2018 wurden vor der Pandemie 900.000 Sanktionen verhängt. Eingesparte Beträge flossen jedoch nicht an den Staat zurück, sondern mussten oftmals in Gerichtskosten investiert werden.
Vor den Sozialgerichten wurden nicht selten Strafen wieder rückgängig gemacht. Der Effekt, den Sanktionen ausüben sollten, verfehlte laut einer aktuellen Studie zudem sehr häufig den gewünschten Effekt.
Ob sich die Kritik am Bürgergeld von Hubertus Heil bewahrheitet, bleibt daher abzuwarten.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.