Hohe Kriegsausgaben belasten den russischen Staatshaushalt
Russische Wirtschaftsleistung schrumpft – Die russischen Staatsfinanzen wirkten über viele Monate unberührt von den verhängten Sanktionen gegen das Land nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine.
Der Kursanstieg des Rubels sowie die fortlaufenden Einnahmen durch Energieexporte ließen von außen betrachtet das Maß an negativen Auswirkungen aufgrund der Kriegsführung gering erscheinen.
Im August war zum ersten Mal eine Kehrtwende in den Finanzen des russischen Staatshaushalts erkennbar.
Ganze 5,7 Milliarden Dollar Defizit wurden in diesem Monat erwirtschaftet.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ein Haushaltsüberschuss von 8 Milliarden Dollar vorhanden.
Der Internationale Währungsfond sagt insofern eine Rezession für Russland voraus.
Anstelle eines wirtschaftlichen Wachstums wird ein Schrumpfen der Wirtschaft bis zu 6 % erwartet.
Das Defizit geht auch auf die hohen Militärausgaben zurück
Der Krieg in der Ukraine verschlingt täglich Millionen.
Die Ukraine erhält in der Finanzierung der Militärausgaben für die Verteidigung des Landes Unterstützung von Ländern aus Europa oder den USA.
Russland ist für die Finanzierung des Krieges auf sich allein gestellt.
Der seit über 200 Tage andauernde Krieg wirkt sich jetzt auch spürbar auf die Staatsfinanzen aus.
Ein weiterer Minuspunkt in den Finanzen zeigt sich infolge von sinkenden Einnahmen aus dem Verkauf von Energie.
Länder wie Deutschland, die über Nord Stream 1 mit Gas versorgt werden, zahlen nur für die erhaltenen Mengen und nicht die ursprünglich vereinbarten Gaslieferungen.
Sinkt die Menge an Erdgas, welches Europa erreicht, verringert sich infolgedessen auch die Rechnungsbeträge.
Die Einnahmen aus Energieverkäufen sind nicht zu kompensieren – Russische Wirtschaftsleistung schrumpft
Die erzielten Einnahmen aus dem Verkauf von Erdgas und Kohle soll bis zu 50 % des russischen Haushalts ausmachen. Sprudeln die Einnahmen nicht mehr wie in den letzten Jahren, fehlt dem Kreml bislang der berühmte Plan B.
Der Verkauf von Energielieferungen an andere Länder scheitert für Gas unter anderem an fehlenden Pipelines. Andere Länder, die noch bereit sind, mit Russland Geschäfte zu machen, haben die Notlage erkannt und drücken die Preise für Energielieferungen.
Herbst und Winter scheinen in Russland eine ebenso große Bewährungsprobe mit sich zu bringen als auch in Europa.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.