Nach sechs Tagen tritt die erste Waffenruhe in Kraft
Kirgistan und Tadschikistan verkünden Waffenruhe – Der Blick der Öffentlichkeit in Europa ist so stark auf Russland und die Ukraine gerichtet, dass der kriegerische Konflikt zwischen Kirgistan und Tadschikistan beinahe unbemerkt geblieben ist.
Entlang der Grenzregion Batken in Kirgistan waren zum Ende letzter Woche Konflikte über die Grenze zwischen beiden Ländern erneut aufgekocht.
Dieser schwelende Konflikt dauert schon seit mehreren Jahren an.
Beide Länder verbindet eine Grenze, die knapp 1000 Kilometer Länge aufweist.
Gleich an mehreren Stellen wird darüber gestritten, ob der Verlauf der Grenze der Wahrheit entspricht oder eine unfaire Aneignung von Fläche stattgefunden hat.
In der Vergangenheit wurden schriftliche Übereinkünfte für 600 Kilometer dieser Grenzfläche gefunden.
Die verbleibenden 400 Kilometer tragen jetzt die Verantwortung für die blutigen Auseinandersetzungen.
Die Gefechte haben 100 Todesopfer gefordert
Nur sechs Tage haben ausgereicht, um in der Auseinandersetzung zwischen Kirgistan und Tadschikistan eine blutige Bilanz zu zeichnen.
Die offiziell von Kirgistan veröffentlichten Zahlen sprechen 50 Todesopfern.
In Tadschikistan sind 41 Todesopfer zu beklagen. Die Anzahl der gemeldeten verletzten Personen soll ebenfalls mehrere hundert Menschen umfassen.
Im Vergleich zum Krieg in der Ukraine gelang es in diesem Konflikt schon sehr schnell Politiker beider Seiten an einen Verhandlungstisch zu bringen.
Dort wurde beschlossen, dass eine vorläufige Waffenruhe auf beiden Seiten verhängt wird.
Diese Waffenruhe soll mehr Zeit für eine diplomatische Lösung des Konflikts bieten und die Lage in der Region entschärfen.
Bis zu 135.000 Menschen sind auf der Flucht – Kirgistan und Tadschikistan verkünden Waffenruhe
Angriffe mit Raketen auf die Stadt Batken sollen über 100.000 Menschen dazu veranlasst haben, aus der Region zu fliehen. Ob und wie schnell diese Menschen nach der verkündeten Waffenruhe wieder in ihre Wohnorte zurückkehren werden, ist bislang unbekannt.
Die humanitären Ausmaße eines gewalttätigen Konflikts übersteigen den Grund für dessen Anfang erneut um ein Vielfaches.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.