Die Tagesklinikbehandlung soll demnächst weniger bürokratisch sein
Gesundheitsminister setzt sich für Tagesbehandlung in Kliniken ein – Berlin erwacht langsam wieder aus der jährlichen Sommerpause, sodass innerhalb von kürzester Zeit gleich mehrere Ministerien potenzielle Neuerungen verkünden lassen.
Dazu gehört auch das Bundesgesundheitsministerium unter der Führung des Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD).
Der Politiker hat sich öffentlich für die Einführung der sogenannten Tagespflege eingesetzt.
Dieser Begriff ist im deutschen Gesundheitssystem bislang eher mit der Behandlung von psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht worden.
Jetzt soll die Tagespflege auch in Krankenhäuser Einzug halten.
Bisher war dieser Schritt für Kliniken mit dem Stellen von Anträgen verbunden, die zudem nicht zwangsläufig zum Erfolg geführt haben.
Diese bürokratischen Hürden sollen nach dem Wunsch des Bundesgesundheitsministers spürbar reduziert werden.
Durch die Maßnahmen soll sich auch die Personalsituation entspannen
Einer der Beweggründe für die geplanten Maßnahmen, stellt auch die finanzielle Mehrbelastung, welche die Pandemie hinterlassen hat.
Im Rahmen der Tagespflege ist es vorgesehen, Patienten am Ende des Tages sowie den Wochenenden nach Hause zu schicken.
Wie bislang üblich ist auf jeder Station Pflegekräfte sowie Ärzte in Bereitschaft zur Verfügung zu haben, könnte mit dieser Entscheidung in Zukunft nicht mehr selbstverständlich sein.
Für die Krankenhäuser könnte sich daraus eine Hilfe ergeben, um die angespannte Personaldecke wieder zu entlasten.
Kosten dürfen nicht bei allen medizinischen Entscheidungen im Vordergrund stehen – Gesundheitsminister setzt sich für Tagesbehandlung in Kliniken ein
Die aus Berlin kommenden Pläne treffen nicht bei allen Fachkräften aus dem Gesundheitswesen auf uneingeschränkte Unterstützung. Speziell einige Pfleger und Ärzte halten es für schwierig, diese Regel auf alle Patienten anzuwenden.
Die Anzahl älterer Personen, die alleine leben und neben der gesundheitlichen Beschwerden den täglichen Transport zur und von der Klinik organisieren müssen, zeigt nur ein mögliches Hindernis.
Experten raten daher im Überschwang des vorhandenen Einsparpotenzials die Vorzüge der ganztägigen Versorgung im Krankenhaus nicht außer Acht zu lassen.
Dieser mögliche Gesetzentwurf könnte daher auch im Bundestag noch für Zündstoff sorgen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.