Viele Sirenen und Handys blieben am Warntag stumm
Bundesweiter Warntag verläuft erneut chaotisch – Einen bundesweiten Warntag hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für den 8. Dezember 2022 angemeldet.
Wie bereits beim letzten Versuch im Jahr 2020 ist dabei vieles schiefgelaufen.
Angekündigt war, dass die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte die Bevölkerung pünktlich um 11:00 Uhr über diverse Kanäle wie Sirenen, Radio, Fernsehen, innerstädtische Anzeigetafeln oder Warn-Apps alarmieren.
Zudem sollte das Warnsystem Cell Broadcast zum ersten Mal zum Einsatz kommen, mittels der sich Warnungen direkt an Smartphones versenden lassen.
Neues Warnsystem Cell Broadcast im Einsatz – Bundesweiter Warntag verläuft erneut chaotisch
Inzwischen zeichnet sich ab, dass dieses neue System nicht zuverlässig funktionierte, da viele Handys stumm blieben.
Sirenen waren ebenfalls nicht bundesweit und überall zu hören. Es ist somit nicht gelungen, die Bevölkerung flächendeckend zu warnen.
Der Südwestrundfunk berichtet, viele Sirenen in Baden-Württemberg seien wieder stumm geblieben. Gleiches gilt für weite Teile von Rheinland-Pfalz.
Kein Einsatz von Sirenen in Berlin und München
Das Land Berlin meldete bereits im Vorfeld, dass am Warntag keine öffentlichen Sirenen aufheulen werden.
Die 400 geplanten Alarmanlagen seien nicht vor Ende 2023 einsatzbereit. Auch in München blieben die Sirenen stumm.
Das Innenministerium meldete vorab, Bayern setze bei der Warnung auf einen „breiten Warnmittelmix“.
Zu Problemen kam es auch in Niedersachsen. Wie eine Sprecherin dem Norddeutschen Rundfunk mitteilte, habe der Warntag Schwachstellen in der Region Hannover aufgedeckt.
In Hamburg dagegen kamen 123 Sirenen zum Einsatz und die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden.
BBK bittet Bevölkerung, die Erfahrungen mitzuteilen – Bundesweiter Warntag verläuft erneut chaotisch
Für den Ausfall des neuen Cell-Broadcast-Systems seien Betroffene selbst verantwortlich, etwa weil sie veraltete Smartphones nutzen oder in den Einstellungen die „Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte“ nicht aktiviert haben.
Das BBK bittet die Bevölkerung, seine Erlebnisse zum bundesweiten Warntag 2022 mitzuteilen. Dafür wurde eine eigene Website unter https://warntag-umfrage.de/ geschaltet.
Im Auftrag des BBK erhebt das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) dort eine Umfrage, um die Erfahrungen der Bevölkerung festzuhalten.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.