Auswärtiges Amt benennt den Bismarck-Saal um und erntet Kritik
Bismarck-Saal umbenannt – Mit ihrer Entscheidung, den Bismarck-Saal im Auswärtigen Amt in „Saal der deutschen Einheit“ umzubenennen, stieß Außenministerin Annalena Baerbock bislang allgemein auf wenig Verständnis.
Die Tageszeitung „Junge Welt“ bezeichnet das Auswärtige Amt am 09.12.2022 als „Säuberungsbehörde des Tages“. Die BILD fragte sich drei Tage zuvor, ob die Grünen „unsere Geschichte bereinigen“ wollen?
Für das Nachrichtenportal „WELT“ rechtfertigte indessen der Autor Alan Posener das Vorgehen. Was „für manche frevelhaft klingen mag“, sei bloß konsequent.
Viel Kritik, wenig Lob für die Außenministerin
Posener deutete es als „überfälliges Symbol“, das signalisiere, dass die Bundesrepublik „im Zeichen der Zeitenwende fest im westlichen Lager“ stehe.
Schade sei lediglich, dass Baerbock es versäumt habe, „dem Bismarck-Zimmer einen ordentlichen Namen zu verpassen“.
Etwa zehn Prozent der Leserinnen und Leser bei der „WELT“ teilen diese Meinung.
Quer über alle politischen Lager hinweg stehen Baerbock und ihre Partei aktuell in der Kritik.
Aber warum ließ das Auswärtige Amt den Bismarck-Saal überhaupt umbenennen?
CDU spricht von Geschichtsvergessenheit – Bismarck-Saal umbenannt
Ihr Vorgehen begründete die Behörde gegenüber der Presse so: Die Umbenennung trage „der historischen Entwicklung des Raums Rechnung, in dem zu DDR-Zeiten das Politbüro der SED tagte“.
Zudem sehe das Auswärtige Amt, dessen Gründer Otto von Bismarck war, „seine Traditionslinie maßgeblich in der demokratischen Geschichte Deutschlands“ verankert.
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt (59) kommentierte den Vorgang gegenüber der „BILD“ als „geschichtsvergessen, wie so vieles im Kampf der Grünen gegen alles, was nicht zum eigenen Weltbild passt“.
Intern zog das Auswärtige Amt andere Namen in Erwägung, seit Heiko Maas (SPD) 2018 in die Rolle des Außenministers schlüpfte. Dazu teilte das Auswärtige Amt mit: „Dieser Prozess wurde nun wieder aufgenommen und verschiedene Namensvorschläge im Nutzerkreis dieses Besprechungsraums diskutiert“.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.