Rezession infolge der Inflation droht im Winter
Die Inflation hält an. Das berichtet das „Handelsblatt“ vom 20. August.
Der Präsident der Bundesbank Joachim Nagel rechnet mit 10 %, noch in diesem Herbst.
Weitergedacht, hält er die sinkende Kaufkraft auch für ein aktuelles Thema im nächsten Jahr.
Die Ursachen sieht der Fachmann vor allem in der Unsicherheit bei Gaslieferungen und der daraus resultierenden Teuerung.
Zudem sei auch der Preis für Elektrizität höher gestiegen, als man vor einiger Zeit noch glaubte.
Einerseits erwartet man einen Anstieg der Inflation, weil das günstige 9-Euro-Ticket und der Nachlass beim Tanken wegfallen.
Andererseits soll die Senkung der Mehrwertsteuer bei der Gasumlage auch die Gaspreise senken.
Wiegt man beides gegeneinander auf, so kommt man laut Nagel bei etwa 10 % Inflation im Herbst an.
Das rechnete er der „Rheinischen Post“ vor. Doch danach sei mit einer Rezession zu rechnen, also noch in diesem Winter.
Für das Ende des Jahre schätzen Fachleute die Inflationsrate auf durchschnittlich 8 Prozent. 6 Prozent in 2023 sieht man als wahrscheinlich an.
Lösungsansätze gegen die Inflation
Als eine Lösungsmöglichkeit steht die Zurückhaltung bei Lohn- und Gehaltsforderungen zur Debatte.
Das wiederum trifft bei den Gewerkschaften auf Widerstand, die entscheidenden Abbau von Lebensstandards befürchten.
Es stellt sich weiterhin die Frage, ob die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinspolitik positiv einwirken kann.
Denkbar wäre die Erhöhung von Zinsen.
Sollte sich eine Inflationsrate von 10 % oder mehr einstellen, wäre das ein historisches Ereignis.
Diesen Wert gab es letztmalig Ende des Jahres 1951.
Warenkorb wird teurer – Die Inflation hält an
Gemessen wird die Inflation am Verbraucherpreisindex. Dafür gibt es einen fiktiv zusammengestellten Warenkorb, der Lebensmittel und Artikel des tägliches Gebrauchs enthält.
T-online zeigte in einem Beispiel, wie die Teuerung sich niederschlägt.
Brot und Kartoffeln sind ebenso betroffen wie einige Gemüse- und Obstsorten. Getränke und Konserven (z. B. Mais) zählen auch dazu. Ende Juni musste man für einen beispielhaften haushaltsüblichen Einkauf von 60 Euro mehr als 8 Euro zahlen.
Doch nicht nur die Verbraucher klagen über die Inflation. Auch viele Hersteller sind betroffen. Nicht nur die steigenden Energiekosten, auch verzögerte und verteuerte Lieferbedingungen treiben die Preise in die Höhe.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.