Insolvenzverfahren gegen Mutterkonzern und Tochterunternehmen eröffnet
Reno insolvent – Der Schuhhändler Reno aus Osnabrück hat Insolvenz angemeldet.
Von der Pleite sind knapp 1000 Mitarbeiter betroffen, die in den bundeweit 180 Filialen beschäftigt waren.
Das Amtsgericht Hameln teilte am Mittwoch mit, dass ein Insolvenzverfahren gegen den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH und gegen die Tochter Reno Schuh GmbH eingeleitet worden ist.
Von der Insolvenz sind aber nur die Filialen in Deutschland betroffen und nicht die in Österreich oder der Schweiz, da sie dort vom Schwesterunternehmen betrieben werden.
Komplexe Eigentümerstruktur erschwert weitere Schritte
Reno war erst im September von der HR Group an die cm.sports GmbH in Kooperation mit GA Europe verkauft worden, doch bereits da sei eine Insolvenz nicht mehr auszuschließen gewesen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter teilte mit, dass noch keine Aussagen über die weiteren Schritte im Insolvenzverfahren getätigt werden könne, da die Eigentümerstruktur sehr komplex sei.
Wie Geschäftsführer Dieter Metz erklärte, stimme sich Reno aktuell mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter ab, um einen Neustart des Unternehmens zu ermöglichen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter rief bereits am Mittwoch eine Betriebsversammlung ein, wo er ankündigte, den Weiterbetrieb der Filialen ermöglichen zu wollen und so viele Arbeitsplätze zu retten, wie es nur möglich sei.
Denn einige Filialen hätten nicht einmal Strom und in vielen fehle auch große Mengen an Waren, was einen Weiterbetrieb sehr schwer machen würde, ergänzte er.
Insolvenz von Reno kein Einzelfall – Reno insolvent
Die Insolvenz von Reno kommt aber nicht überraschend. Große Teile des Schuhhandels stecken wegen der Corona-Pandemie und der nun hohen Inflation in einer großen Krise.
Wie der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren mitteilte, soll im vergangenen Jahr mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft geschlossen worden und die Anzahl der Geschäfte um 13 Prozent auf 10.000 gesunken sein.
Neben Reno wurde auch gegen den Schuhhändler Görtz aus Hamburg im September ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Görtz gab vor allem die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie die hohen Energiepreise und die Inflation als Gründe für die Insolvenz an.
Mittlerweile hat Görtz aber einen neuen Investor gefunden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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