Klinikreform 2023 – Wie geht es jetzt weiter?
Klinikreform 2023 – Die Notwendigkeit einer Reform im Krankenhaussektor steht außer Frage. Doch bei der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen herrscht Besorgnis:
In den tagesthemenm in der ARD verlangte die Krankenhausgesellschaft mehr finanzielle Unterstützung.
Nachdem Bund und Länder sich auf Eckpunkte geeinigt haben, fordern Gewerkschaften und Verbände verbindliche Zusagen, insbesondere finanzielle Soforthilfen für Kliniken.
Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, betonte in diesem Zusammenhang die dringende Notwendigkeit eines Inflationsausgleichs und einer fairen Vergütung für Krankenhäuser.
Er zitierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der ebenfalls vor einem drohenden „Krankenhaussterben“ warnte. Gaß war erleichtert über die Einigung, mahnte aber an, dass noch viele Sachverhalte unklar seien und eine geordnete Umsetzung der Reform unabdingbar sei.
Dabei sprach er sich gegen eine 100-prozentige, leistungsabhängige Finanzierung aus.
Karl Lauterbach dämpft Hoffnungen auf zusätzliche Finanzierung der Klinikreform 2023
Im Vorfeld gab es aufgrund von Forderungen der Länder nach einer zusätzlichen Finanzspritze des Bundes bereits Auseinandersetzungen. Lauterbach äußerte sich am Montagabend auch zur Haushaltslage und erklärte, dass dies geprüft werde, aber er könne keine Hoffnungen machen.
Erst nach der Umsetzung der Reform in den Ländern könnten Gelder aus einem Transformationsfonds beantragt werden.
Die Pläne, auf die sich Bund und Länder am Montagabend geeinigt hatten, sehen im Wesentlichen vor, das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle zu ändern, um Krankenhäuser von dem finanziellen Druck zu entlasten, immer mehr Fälle aufnehmen zu müssen.
Deshalb sollen sie einen großen Anteil der Vergütung allein für das Vorhalten von Leistungsangeboten erhalten.
Die Finanzierung durch die Krankenkassen soll auf genau definierten Leistungsgruppen der Kliniken basieren – wie „Kardiologie“ anstelle von groben Bezeichnungen wie „Innere Medizin“.
Die Leistungsgruppen sollen einheitliche Qualitätsvorgaben bei der Ausstattung, beim Personal und bei der Behandlungserfahrung sicherstellen.
Klinikreform 2023 – Welche Pläne gibt es für die Krankenhausreform?
In der Hauptsache geht es darum, das Vergütungssystem für Behandlungsfälle zu ändern und durch Pauschalen zu ersetzen. Dieser Schritt soll dazu beitragen, dass Krankenhäuser nicht länger unter dem wirtschaftlichen Druck leiden, immer mehr Fälle zu übernehmen und sogar Eingriffe durchzuführen, für die sie keine ausreichende Expertise haben, wie Lauterbach betonte.
Konkret sollen die Kliniken künftig einen höheren Anteil der Vergütung allein schon für das Vorhalten von Personal, Technik, Notaufnahmen und anderen Leistungsangeboten erhalten. Statt der bisherigen DRG-Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups) sind also Vorhaltebudgets auf dem Plan.
Klinikreform 2023 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.