Zahl der abgeschlossenen Ratenkreditverträge steigt um 30 Prozent
Ratenkredite immer beliebter – Die Schufa hat in ihrem aktuellen Bericht besorgniserregende Zahlen über den Anstieg der Ratenkreditverträge in Deutschland veröffentlicht.
Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge um bemerkenswerte 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt wurden 9,1 Millionen Verträge abgeschlossen, was auf eine zunehmende Bereitschaft der Verbraucher hindeutet, auf diese Form der Finanzierung zurückzugreifen.
Besonders auffällig ist der Zuwachs an neuen Verträgen mit einem Volumen von unter 1000 Euro. Hier verzeichnete die Schufa 3,8 Millionen Abschlüsse, während es im Vorjahr nur zwei Millionen waren.
Der durchschnittliche Betrag, den Kreditnehmer sich leihen, hat sich im Vergleich zu 2021 verringert. Im Jahr 2022 lag er bei 356 Euro, während er im Vorjahr noch bei 398 Euro lag.
Trotz der steigenden Anzahl von Kleinstkrediten war auch der Anteil derjenigen, die Kredite über 10.000 Euro aufnahmen, bedeutend.
Die Schufa warnte jedoch vor den potenziellen Risiken dieser Entwicklung. Sie betonte, dass selbst die Rückzahlung von kleinen Krediten zur finanziellen Überlastung führen kann.
Obwohl die große Mehrheit der Verbraucher ihre Kreditverbindlichkeiten zuverlässig zurückgezahlt hat (97,9 Prozent), hat die Schufa festgestellt, dass viele aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen Schwierigkeiten haben, finanzielle Rücklagen zu bilden.
Dies hat dazu geführt, dass der Anteil derjenigen, bei denen Zahlungen mehrfach angemahnt wurden, leicht von 4,7 auf 4,8 Prozent gestiegen ist.
Junge Generation setzt vermehrt auf Kredite
Besonders bei jüngeren Menschen zwischen 20 und 39 Jahren ist die Nachfrage nach Kleinkrediten deutlich gestiegen.
Hier verzeichnete die Schufa einen Anstieg von mehr als 50 Prozent bei der Anzahl der Kreditabschlüsse.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg in der Altersgruppe zwischen 20 und 24 Jahren, wo die Anzahl der Abschlüsse um 58,5 Prozent gestiegen ist.
Verbraucherzentrale warnt vor versteckten Kosten – Ratenkredite immer beliebter
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnte vor verlockenden Null-Prozent-Finanzierungen, da diese oft dazu führen könnten, dass Produkte insgesamt teurer sind als bei anderen Anbietern.
Auch die Stiftung Warentest äußerte Bedenken hinsichtlich der Kosten von Ratenkrediten aufgrund von Restschuldversicherungen und Gebühren.
Ein entscheidender Faktor für die gestiegenen Kosten von Ratenkrediten sind die Zinsen. Im Jahr 2022 wurden teilweise Zinssätze von bis zu 7,35 Prozent gefordert, während der Durchschnitt im Vorjahr bei 4,75 Prozent lag.
Ratenkredite immer beliebter – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Ratenkredite immer beliebter – Foto: nmann77/adobe.com