Wirtschaftsminister Habeck verschiebt EH-40-Standard für Neubauten
Strengere Klimaschutzvorgaben auf Eis gelegt – Bundeswirtschaftsminister Habeck sieht die Einführung des EH-40-Standards, welcher bedeutend strengere Dämmungsvorgaben für Neubauten vorsieht, derzeit als nicht zwingend notwendig an.
„Mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes ist sichergestellt, dass Neubauten ab 2024 klimafreundlich heizen.
Deshalb halte ich es nicht mehr für nötig, jetzt auf die Schnelle den neuen Standard EH 40 einzuführen“, erklärte Habeck.
Darüber hinaus betonte der Minister, dass die bevorstehende EU-Gebäuderichtlinie in diese Entscheidung miteinfließt und eine Umsetzung des EH-40-Standards in dieser Legislaturperiode unwahrscheinlich ist.
Positive Reaktionen aus der Bauwirtschaft
Die Entscheidung, den EH-40-Standard zu verschieben, hat in der Bauwirtschaft positive Reaktionen hervorgerufen.
Viele Branchenexperten hatten bereits zuvor kritisch angemerkt, dass strengere Dämmungsvorgaben zwar hohe Kosten für Bauherren und Unternehmen mit sich bringen würden, der erzielte Klimaschutzeffekt aber nicht unbedingt proportional dazu stünde.
Andererseits gibt es Bedenken, dass durch das Aufschieben strengerer Vorgaben Chancen für nachhaltigeres Bauen vertan werden könnten und die Ambitionen Deutschlands im Klimaschutz ins Stocken geraten.
Standard EH-55 bleibt dominierend – Strengere Klimaschutzvorgaben auf Eis gelegt
Mit der aktuellen Entscheidung bleibt der Effizienzhaus-Standard EH 55 der dominante Standard im Neubau.
Laut der staatlichen Förderbank KfW ist das KfW 55 Haus, im Vergleich zum bisherigen gesetzlichen Neubaustandard, um beeindruckende 45 Prozent energieeffizienter.
Über das KfW 55 Haus
Ein KfW 55 Haus ist ein nach den Standards des Kreditinstituts für Wiederaufbau (KfW) gebautes energieeffizientes Haus. Die Zahl „55“ bedeutet, dass das Haus nur 55% der Energie eines vergleichbaren Neubaus (Referenzgebäude nach der Energieeinsparverordnung) verbraucht.
Dies wird durch hohe Wärmedämmungsstandards, bessere Fenster und Türen sowie effizientere Heizungs-, Lüftungs- und Kühlsysteme erreicht. Häufig wird auch erneuerbare Energie wie Solarenergie zur Unterstützung genutzt.
Eigentümer oder Bauherren eines KfW 55 Hauses können von Förderungen durch das KfW-Programm profitieren, zum Beispiel in Form von günstigen Krediten oder Zuschüssen.
Um für diese Förderungen in Frage zu kommen, muss das Haus bestimmte Anforderungen erfüllen und ein Energieberater muss die Einhaltung dieser Anforderungen bestätigen.
Strengere Klimaschutzvorgaben auf Eis gelegt – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.