Sachsen-Anhalt ist Vorreiter bei der Prämie für Praktika
Prämie für Praktika – Schüler sollen nicht mehr mit leeren Taschen nach Hause gehen, wenn sie in den Ferien in einem Handwerksbetrieb Probe arbeiten.
Vielmehr sollen sie eine Prämie für Praktika erhalten.
Zu dieser Ansicht kamen mehrere norddeutsche Handwerkskammern.
Insgesamt 17 Kammern schlossen sich zu der „Nordkonferenz der Handwerkskammern“ zusammen.
Beteiligt sind die Länder Brandenburg, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
Die Nordkonferenz vertritt ca. 240 000 Betriebe mit etwa 1,32 Millionen Beschäftigten.
Insgesamt liegt der Umsatz bei rund 161 Milliarden Euro.
Die Geschäftsstelle findet sich bei der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.
120 Euro Prämie für Praktika
Vorreiter bei der Prämie für Praktika ist Sachsen-Anhalt.
Hier gibt es sie bereits seit drei Jahren.
Ab 15 Jahren Mindestalter erhält ein Schüler sie nach einer Woche Schnupperarbeit im Handwerk.
Sie beträgt 120 Euro, und die freiwillige Arbeit muss in der Ferienzeit geleistet werden.
Dafür ist sie viermal pro Jahr erlaubt, was maximal vier Wochen Kennenlernen mindestens einer Handwerkskunst und 480 Prämie ergibt.
Als Voraussetzung für den Betrieb gilt, dass er eine Ausbildungsberechtigung vorweisen muss.
Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt meldete bereits Erfolge.
Es zählte in diesem Jahr 870 Schülerpraktika.
Zudem sollen in den letzten Jahren 33 % der Praktikanten später eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb aufgenommen haben.
Deshalb plant man in dem Bundesland bereits eine Erweiterung im Anwendungsbereich der Prämie.
ür Sie soll auch in landwirtschaftlichen Betrieben gezahlt werden.
Fachkräftemangel durch Prämie für Praktika abbauen
Die „Nordkonferenz der Handwerkskammern“ will mit ihrer Forderung, dem sachsen-anhaltinischen Vorbild zu folgen, Berufsabschlüsse in handwerklichen Ausbildungsberufen fördern.
Sie sieht eine zu starke Tendenz von jungen Menschen, akademische Laufbahnen einzuschlagen.
Gleichzeitig sind 66 % von ihnen der Auffassung, sich während der Schulzeit nicht ausreichend beruflich orientieren zu können. Dem könnte die Prämie für Praktika nach Ansicht der Kammern entgegenwirken.
Im Betrieb hätten die Schüler die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Interessen zu entdecken und Entscheidungshilfen für ihren beruflichen Bildungsweg zu bekommen.
Im Handwerk könnten viele erfolgreiche Karrieren beginnen.
Das würde auch den bestehenden Fachkräftemangel abbauen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.