Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn: Neues Angebot an die GDL
Tarifverhandlungen Deutsche Bahn – Die Deutsche Bahn hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein überarbeitetes Angebot vorgelegt. Darin enthalten ist unter anderem ein neues Modell zur Arbeitszeitwahl. Der Personalvorstand Martin Seiler forderte die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Deutsche Bahn hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein aktualisiertes Angebot gemacht. In diesem bietet das Unternehmen der Gewerkschaft unter anderem eine weitere Option zur Wahl der Arbeitszeiten an.
In Berlin erklärte Personalvorstand Martin Seiler, dass Mitarbeiter ab dem 1. Januar 2026 eine Stunde weniger arbeiten könnten und dabei trotzdem ihren vollen Lohn erhalten würden.
Entscheiden sich Mitarbeiter gegen die Reduzierung auf eine 37-Stunden-Woche, würden sie stattdessen einen Gehaltsaufschlag von 2,7 Prozent erhalten. Dadurch kämen Beschäftigte insgesamt ab dem genannten Datum in den Genuss eines Entgeltsanstiegs von fast 13 Prozent im Vergleich zu heute.
Das Wahlmodell richtet sich sowohl an Lokführer als auch Zugpersonal; allerdings verlangt die GDL auch Verhandlungen für Fahrdienstleiter.
Wir möchten weitere Eskalationen vermeiden
Zuvor hatte Claus Weselsky, Vorsitzender der GDL gedroht länger andauernde Streiks auszurufen, falls die Bahn kein Angebot vorlegt, das auch eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich beinhaltet.
Die Bahn hat diese Forderung bisher abgelehnt und als nicht erfüllbar bezeichnet. Das Unternehmen argumentiert damit, dass bei weniger Arbeitszeit mehr Personal benötigt würde – was jedoch auf dem angespannten Arbeitsmarkt schwer zu finden sei. Die GDL hingegen sieht in einer Verkürzung der Arbeitszeit ein geeignetes Mittel zur Attraktivitätssteigerung der Berufe bei der Bahn.
Der Tarifstreit schwelt bereits seit November – Tarifverhandlungen Deutsche Bahn
Die Gewerkschaft fordert insgesamt eine Reduzierung der wöchentlichen Schichtarbeitszeiten von 38 auf 35 Stunden bei vollständigem Lohnausgleich sowie eine monatliche Gehaltserhöhung um 555 Euro und einmalig einen steuerfreien Inflationszuschlag in Höhe von 3.000 Euro.
Die Deutsche Bahn hatte bislang eine Gehaltserhöhung von rund elf Prozent und einen Ausgleich für die Inflation in Höhe von 2.850 Euro angeboten. Dabei orientiere man sich an den Abschlüssen des Öffentlichen Dienstes des Bundes und der Länder.
Seit Anfang November befinden sich die Deutsche Bahn und die GDL im Tarifkonflikt.
Bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte die GDL das Scheitern der Gespräche und rief zu Warnstreiks auf.
Nach einer Urabstimmung unter den Mitgliedern über unbefristete Streiks wurde zuletzt drei Tage lang hintereinander gestreikt.
Diese Streikaktionen führten sowohl im Personenverkehr zu Tausenden von Zugausfällen als auch im Güterverkehr zu langen Staus.
Tarifverhandlungen Deutsche Bahn – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Tarifverhandlungen Deutsche Bahn Foto: @bilderstoeckchen – stock.adobe.com