Spendenbereitschaft für Umwelt- und Katastrophenhilfe in Deutschland geht zurück
Spendenbereitschaft in Deutschland – Die Deutschen haben im Jahr 2023 weniger Geld für Katastrophenhilfe und Umweltschutz gespendet als im Vorjahr.
Insgesamt wurden fünf Milliarden Euro gespendet, was Experten zufolge dennoch ein gutes Ergebnis darstellt.
Die Auswirkungen der Inflation scheinen sich auch auf die Spendenbereitschaft der Deutschen auszuwirken.
Im vergangenen Jahr spendeten Privathaushalte knapp fünf Milliarden Euro, was rund 700 Millionen Euro bzw. zwölf Prozent weniger als 2022 entspricht, so die „Bilanz des Helfens“ 2023 des Deutschen Spendenrats.
Damit liegen die Einnahmen wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie und entsprechen etwa denen der erfolgreichen Spendensammeljahre 2017 und 2019, wie vom Spendenrat bilanziert wurde.
Der bisherige Höchstwert von etwa 5,77 Milliarden Euro wurde im Jahr 2021 erreicht, wird jedoch aufgrund der Flutkatastrophe im Ahrtal als Ausnahmejahr angesehen.
Flutkatastrophe im Ahrtal – Spendenbereitschaft in Deutschland
Besorgniserregend ist für den Spendenrat jedoch die rückläufige Anzahl an Spendern seit mehreren Jahren. Im Jahr 2023 hätten rund17 Millionen Menschen mindestens einmal Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet – dies sei laut Angaben der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr2005 gewesen, als noch ungefähr jeder Dritte spendete.
Im Durchschnitt betrug die einzelne Spende 40,30 Euro. Die spendenfreudigste Altersgruppe sind weiterhin die Über-60-Jährigen, deren Anteil am Spendenvolumen bei 61 Prozent liegt. Allerdings ist auch der Anteil der Spender zwischen 30 und 39 Jahren gestiegen – von acht Prozent im Vorjahr auf zehn Prozent.
Trotz Inflation und Krisensituationen bezeichnete Martin Wulff, Geschäftsführer des Spendenrats, die Zahlen als beeindruckend. Er betonte, dass sich die Deutschen auch im vergangenen Jahr „überaus solidarisch“ gezeigt hätten.
Die Spendeneinnahmen für Not- und Katastrophenhilfe gingen im vergangenen Jahr vor allem aufgrund des Rückgangs nach dem Ukrainekrieg und der Flutkatastrophe im Ahrtal zurück.
Dennoch lagen sie in diesem Bereich mit 929 Millionen Euro immer noch sehr hoch.
Die Spenden für kirchliche Zwecke sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken – von 779 auf 763 Millionen Euro.
Auch bei nicht-humanitären Zwecken haben die Deutschen insgesamt weniger Geld gespendet. Im Jahr 2022 waren es rund 1,3 Milliarden Euro, während es im vergangenenJahr etwa 1,2 Milliarden Euro sind.
Spendenbereitschaft in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.