Intel verschiebt Bau der Magdeburger Fabrik um zwei Jahre
Intel verschiebt Fabrik Bau – Der kriselnde Chipproduzent Intel hat angekündigt, den Bau eines Werks in Magdeburg um zwei Jahre zu verschieben.
Firmenchef Pat Gelsinger informierte darüber, dass das Vorhaben aufgrund finanzieller Herausforderungen und eines umfangreichen Sparprogramms zurückgestellt wird.
Auswirkungen auf Beschäftigung und Investitionen
In Sachsen-Anhalt sollten ursprünglich zwei Chipfabriken entstehen, wobei mit dem ersten Spatenstich in diesem Jahr gerechnet wurde.
Diese Investition, die etwa 30 Milliarden Euro kosten soll, hätte etwa 3.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Da Intel jedoch aktuell mit erheblichen Verlusten kämpft, wurde ein rigoroses Sparprogramm eingeleitet, das auch den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen weltweit umfasst.
Diskussion um staatliche Hilfen
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Debatte um die fast zehn Milliarden Euro an staatlichen Hilfen, die für das Intel-Projekt vorgesehen waren.
Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck ringen um die zukünftige Nutzung dieser Mittel.
Lindner betonte die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Finanzpolitik und schlug vor, die Gelder zur Reduzierung offener Finanzfragen zu verwenden.
Habeck hingegen möchte sicherstellen, dass die Mittel im Sinne des Landes sinnvoll eingesetzt werden.
Subventionsdebatte und Kritik
Die Bundesregierung hatte im Vorjahr rund 9,9 Milliarden Euro für das Intel-Projekt in Aussicht gestellt.
Diese staatliche Förderung stieß jedoch auf Kritik aus akademischen Kreisen.
Beispielsweise bezeichnete Ifo-Präsident Clemens Fuest die Subventionen für die Ansiedlung Intels in Magdeburg als „fragwürdig“.
Diese Kritik wird nun durch die Verzögerung des Projekts neu entfacht.
Eine Frage der nationalen Sicherheit
Intel plant, die Chip-Produktion stärker in den Westen zu verlagern – ein Schritt, den Gelsinger auch als eine Frage der nationalen Sicherheit betrachtet.
Die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern soll reduziert werden, und die neuen Werke in den USA sowie Kooperationen mit der Cloud-Sparte von Amazon sind Teil dieser Strategie.
Auch der Bau des Werks in Magdeburg war ein Teil dieses Plans.
Verzögerte Genehmigungsverfahren
Bereits vor einigen Wochen wurde eine erste Baugenehmigung für die Fabriken in Sachsen-Anhalt erteilt, nachdem eine umfassende Prüfung eines 2.000-seitigen Bauantrags und ein Anhörungsverfahren durchlaufen wurden.
Die EU-Kommission hätte der staatlichen Förderung durch die Bundesregierung noch zustimmen müssen.
Vertreter der Landesregierung Sachsen-Anhalt blieben optimistisch, dass die EU die Mittel bis Jahresende freigeben würde.
Moderne Produktionsverfahren und Konkurrenzdruck
Noch vor kurzem hatte Intel für Magdeburg die modernsten Produktionsverfahren angekündigt, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen.
Der Produktionsbeginn war für 2027 oder 2028 geplant.
Doch Intel steht nicht nur bei herkömmlichen Computerchips, sondern auch bei spezialisierten KI-Chips unter Druck.
Im letzten Quartal verbuchte der Konzern Milliardenverluste, und Analysten rechnen weiterhin mit roten Zahlen.
Ein globales Sparprogramm
Das Sparprogramm von Intel, das neben den Plänen in Magdeburg auch den Bau einer Halbleiterfabrik in Polen betrifft, wurde Anfang August von Gelsinger bekannt gegeben.
Dieses Sparprogramm soll dem Unternehmen helfen, Einsparungen von über zehn Milliarden Dollar zu realisieren.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung, das Land Sachsen-Anhalt und Intel mit diesen neuen Gegebenheiten umgehen werden und welche langfristigen Auswirkungen diese Entscheidungen auf die deutsche Halbleiterindustrie haben werden.
Intel verschiebt Fabrik Bau – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.