IG Metall ruft zu Warnstreiks in allen VW-Werken auf
Warnstreiks in allen VW-Werken – Die Friedenspflicht bei Volkswagen ist zu Ende, und die IG Metall hat angekündigt, in allen VW-Werken Warnstreiks durchzuführen.
In der vergangenen Nacht hat die Phase der Friedenspflicht geendet, und es wird erwartet, dass bereits an diesem Montag Arbeitsniederlegungen an verschiedenen VW-Standorten initiiert werden.
Auftakt in Wolfsburg: 300 VW-Beschäftigte markieren das Ende der Friedenspflicht
In Wolfsburg signalisierten rund 300 Volkswagen-Beschäftigte das Ende der Friedenspflicht, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag auslief.
„Wir haben uns am Verhandlungstisch kompromissbereit gezeigt, doch unsere ausgestreckte Hand wurde abgewiesen“, erklärte Thorsten Gröger, der Verhandlungsführer der IG Metall.
„Nun folgen Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann.
In allen Werken wird in nächster Zeit die Produktion temporär auf Eis liegen.“
Frustration in der Belegschaft: Betriebsrätin Cavallo sieht großes Potenzial für Aktionen
Daniela Cavallo, die Betriebsratschefin, äußerte, dass der Frust in der Belegschaft groß sei und die Möglichkeit für Warnstreiks als Ventil genutzt werde, „um Dampf abzulassen“.
Sie rechnet daher mit großem Zulauf, wenn die ersten Aktionen starten.
Erster Warnstreik möglich am Sonntag oder Montag
Warnstreiks könnten bereits am Sonntag beginnen, doch es wird eher damit gerechnet, dass die IG Metall am Montag zu ersten Aktionen aufrufen wird.
Tarifverhandlungen ohne Ergebnis: Nächster Termin am 9. Dezember
Die dritte Tarifrunde bei VW endete am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis. Die Verhandlungen werden am 9. Dezember fortgesetzt.
Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall fordern signifikante Gehaltssteigerungen, die jedoch in einen Fonds zur Finanzierung von Arbeitszeitkürzungen fließen sollen.
Im Gegenzug verlangen die Arbeitnehmervertreter Garantien für Beschäftigung und Standorte.
Forderungen des VW-Vorstands: Lohnkürzungen und mögliche Werksschließungen
Der Vorstand von Volkswagen fordert in dem Tarifkonflikt unter anderem eine Lohnkürzung von zehn Prozent für die rund 120.000 Beschäftigten an den Standorten Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie bei drei Tochtergesellschaften.
Werksschließungen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen.
VW verkauft weniger Fahrzeuge in Europa – Warnstreiks in allen VW-Werken
VW-Finanzvorstand Arno Antlitz führte dies auf massive Überkapazitäten zurück. Auf dem europäischen Markt würden derzeit zwei Millionen Fahrzeuge weniger verkauft als vor der Corona-Pandemie.
Für VW bedeute das ein jährliches Defizit von 500.000 Autos. Die Arbeitnehmer möchten auf diese Überkapazitäten mit einem Fonds reagieren, der eine Arbeitszeitverkürzung an besonders betroffenen Standorten finanziert.
Zudem fordern sie Perspektiven für alle deutschen Standorte des Konzerns.
Warnstreiks in allen VW-Werken – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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