Deutsche Delegation sucht das Gespräch in Damaskus nach Sturz Assads
Deutsche Diplomaten streben Kontakt zu neuen syrischen Machthabern an
Deutsche Delegation in Damaskus – Nach dem Fall des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad sind auch deutsche Diplomaten bestrebt, direkte Gespräche mit der neuen syrischen Führung aufzunehmen.
Ein erstes Treffen soll noch heute in Damaskus stattfinden, wobei auch eine mögliche Wiedereröffnung der deutschen Vertretung in Syrien in Betracht gezogen wird.
Gespräche mit der neuen Übergangsregierung – Deutsche Delegation in Damaskus
Eine Delegation deutscher Diplomaten wird in Damaskus direkte Gespräche mit der von den siegreichen Rebellen eingesetzten Übergangsregierung führen.
In der syrischen Hauptstadt stehen neben einem Treffen mit der Islamistengruppe HTS (Hayat Tahrir al-Sham) auch Gespräche mit Vertretern der Zivilgesellschaft und christlicher Gemeinden auf der Agenda.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, dass es dabei insbesondere um einen inklusiven Übergangsprozess und den Schutz von Minderheiten in Syrien gehen wird.
Eine von Islamisten geführte Allianz von Aufständischen hatte erst kürzlich den langjährigen Machthaber Assad gestürzt, der nun in Russland Asyl gefunden hat.
Ausloten einer diplomatischen Präsenz in Damaskus
Ein weiterer Fokus der deutschen Delegation liegt auf der Evaluierung der Möglichkeiten für eine diplomatische Präsenz in Damaskus.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes betonte, dass auch Treffen mit der syrischen Zivilgesellschaft und christlichen Gemeinden geplant seien.
Ein Mitglied des Bundesentwicklungsministeriums, das ebenfalls Teil der Delegation ist, wird in den Prozess eingebunden.
Achtsame Beobachtung der neuen Machthaber – Deutsche Delegation in Damaskus
„Syrien darf weder zum Spielball fremder Mächte noch zum Experiment radikaler Kräfte werden,“ betonte die Sprecherin.
Man sei sich der Hintergründe der HTS bewusst, die ihre Wurzeln in der Al-Qaida-Ideologie hat, und werde deren Aktivitäten und die der von ihnen eingesetzten Übergangsregierung genau verfolgen.
Jede Zusammenarbeit mit der neuen Regierung setze voraus, dass ethnische und religiöse Minderheiten geschützt und die Rechte von Frauen respektiert werden.
Führungsrolle der deutschen Delegation
Die deutsche Delegation wird von Tobias Tunkel, dem Nah- und Mittelostbeauftragten des Auswärtigen Amtes, geleitet.
Auch auf internationaler Ebene haben die EU und die Vereinten Nationen ihre Kontakte zu den neuen syrischen Machthabern intensiviert.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas entsandte den deutschen Spitzendiplomaten Michael Ohnmacht nach Damaskus. Der UN-Sondergesandte Geir Pedersen traf bereits in Damaskus den Anführer der HTS, Ahmed al-Scharaa.
EU und UN setzen auf Stabilisierung des Landes – Deutsche Delegation in Damaskus
Für die Europäische Union geht es bei den geplanten Kontakten vor allem darum, einen Beitrag zur Stabilisierung Syriens zu leisten und Entwicklungen wie in Libyen oder Afghanistan zu verhindern.
Deutsche Delegation in Damaskus – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.